• Start
  • Kanzlei
    • Philosophie
    • Historie
    • Anwälte
    • Karriere
    • Kunst
    • Presse
  • Rechtsberatung
    • Erstberatung
    • Telefonische Beratung
    • Kosten
  • Rechtsgebiete
    • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
    • Arbeitsrecht: Unternehmen
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Forderungseinzug (Inkasso)
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
    • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Onlinehandel
    • Restrukturierung und Insolvenz
    • Unternehmenskauf
    • Unternehmensnachfolge
    • Urheber-, Medien- und Presserecht
  • Recht aktuell
  • Insolvenzverwaltung
  • Kontakt

„Coram iudice et in alto mari sumus in manu Dei“.

zu deutsch:
„Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.“
(Deshalb sollte Ihr Kapitän stets kompetent und zuverlässig sein!)

GRAF-DETZER Rechtsanwälte

Rechtsanwalts-Kanzlei in Wolfratshausen mit internationaler Kompetenz

  • Rechtsanwälte der Kanzlei Graf-Detzer
    Umfassende Beratung und Vertretung aus einer Hand
  • kanzlei-graf-detzer-besprechungsraum
    Mit Kompetenz und Weitsicht bringen wir Sie an Ihr Ziel
  • kanzlei-graf-detzer-visitenkarten
    zuverlässig – diskret – bewährt
  • Coram iudice sumus in manu Dei von der Irschenhausener Malerin und Schmuckdesignerin Judith Amselgruber
    Coram iudice sumus in manu Dei

BVerfG zeigt sich bei Urteil zur Übernahme von Wohnkosten bei Hartz IV-Empfängern lebensfremd

14. November 2017 | von Rechtsanwalt Helmut A. Graf | Kategorie: Recht allgemein

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 14.11.2017 (1 BvR 617/14) haben Hartz IV-Empfänger keinen Anspruch auf eine volle Übernahme ihrer Wohnkosten. Vielmehr sei es mit dem gesetzlich garantierten Existenzminimum zu vereinbaren, dass Jobcenter die Erstattung auf einen Betrag begrenzen, der für vergleichbare Wohnungen im „unteren Preissegment“ üblich sei. Das, was auf den ersten Blick für diejenigen, die kein Hartz IV beziehen, nach einer längst überfälligen vernünftigen und wünschenswerten Entscheidung aussieht, dürfte auf den zweiten Blick verheerende Auswirkungen für viele Hartz IV-Empfänger haben, weil nämlich gerade in Ballungszentren, in dem vom Bundesverfassungsgericht herangezogenen „unteren Preissegment“ kaum alternativer Wohnraum zur Verfügung steht, den betroffenen Menschen statt der derzeit bewohnten zu teuren oder zu großen Wohnung anmieten könnten.

77 m² sind für eine alleinstehende Person zu viel

Geklagt hatte eine alleinstehende Frau, die bereits seit 20 Jahren in ihrer 77 m² großen Wohnung in Freiburg gewohnt hatte, bevor sie dann ab 2005 Hartz IV-Bezieher wurde. Während das Jobcenter zunächst noch die Kaltmiete vollständig erstattet hatte, hatte die Erstattung ab 2008 eingeschränkt. Die Mieterin erhielt von diesem Zeitpunkt an nur noch 364 € und dies, obwohl die Kaltmiete mit 524 €, für Freiburg ohnehin bereits „günstig“ war.

Da die Klagen der Frau vor dem Sozialgericht und Landessozialgericht erfolglos geblieben waren, zog sie schließlich in letzter Not vor das Bundesverfassungsgericht und rügte, dass ihr Recht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum verletzt worden sei.

Mietkostenerstattung auf den Betrag begrenzt, der für vergleichbare Wohnungen im unteren Preissegment üblich ist

Das sahen jedoch die Verfassungsrichter anders. Dies deshalb, weil zwar der Staat einerseits ein Existenzminimum garantieren müsse, dies aber andererseits nicht bedeutet, dass bei einer eingetretenen Bedürftigkeit der Staat jedwede Unterkunft finanzieren und Mietkosten unbegrenzt zu erstatten hätte. Die Jobcenter seien vielmehr berechtigt und verpflichtet die Erstattung auf einen Betrag zu begrenzen, der für vergleichbare Wohnungen im unteren Preissegment üblich sei.

Was die Richter damit zum Ausdruck bringen wollten ist klar, nämlich dass derjenige, der, gleichgültig ob verschuldet oder unverschuldet, in finanzielle Not gerät, keinen Anspruch darauf hat, dass ihm im Falle der Bedürftigkeit seine bisher von ihm in besseren Zeiten angemietete (Luxus-)Wohnung bei Hartz IV-Bezug auf Kosten der Allgemeinheit weiter finanziert wird. Wer sozial absteigt, der muss auch Abstriche an der Wohnqualität hinnehmen, so der Kerngedanke der Entscheidung.

Urteil kaum mit dem Mietmarkt in Einklang zu bringen

Das, was auf den ersten Blick nur recht und billig erscheint, ist auf den zweiten Blick aber kaum mit dem aktuellen Mietmarkt in Einklang zu bringen. Dies deshalb, weil gerade in Ballungsgebieten, durch Versäumnisse der Wohnungsbaupolitik über viele Jahre hinweg einerseits, verschärft durch den Zuzug von Flüchtlingen und Migranten in großer Anzahl andererseits, im unteren Preissegment, auf das Gericht abstellt, kein oder kaum frei verfügbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Folge ist, dass all diejenigen, die von dem Urteil betroffen sind und denen nun die Erstattung (weiter) gekürzt wird, in Wahrheit nicht frei wählen können, ob sie sich den „Luxus“ leisten, aus ihren sonstigen Hartz IV-Bezügen die Differenz zu bezahlen, sich also die Miete förmlich vom Munde absparen, oder aber in eine kostengünstigere Wohnung umzuziehen, sondern dass diese Menschen mangels zur Verfügung stehende Alternativen über kurz oder lang so in Mietrückstand geraten werden, dass unweigerlich die Kündigung des Mietverhältnisses, was ab einem Mietrückstand von zwei vollständig Monatsmieten möglich ist, fristlos gekündigt werden wird.

Gerade heute hat eine große Münchner Tageszeitung darüber berichtet, dass die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland bereits seit 2014 um 150 % auf mehr als 500.000 € angestiegen sei und 2016 bereits 860.000 Menschen in Deutschland wohnungslos sein sollen. Bis 2018 wird sogar ein Anstieg auf 1,2 Millionen Menschen, also um weitere 350.000 Menschen prognostiziert. Die Zeitung beruft sich dabei auf die neuen Zahlen die die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe gerade in Berlin vorgelegt hatte.

Wie viele Quadratmeter und welche Kosten sind angemessen?

Wie viele Quadratmeter für einen Menschen angemessen sind, hat der Gesetzgeber nicht geregelt. Aus der Rechtsprechung Sozialgerichte lassen sich aber Richtwerte ablesen, bei denen die Wohnung für einen alleinstehenden nicht größer als 45-50 m², für 2 Personen nicht größer als 60 m² sein darf und für jede weitere Person 15 m² hinzugerechnet werden.

Während sich die Größe der Wohnung bundeseinheitlich betrachten lässt, ist die Preisspanne dessen, was beispielsweise für einen ein Personen Haushalt als angemessen betrachtet wird, regional recht unterschiedlich. Die Preisspanne bewegt sich dabei zwischen 213 € und 643 €. Wer als Single schon einmal in München auf Wohnungssuche war, weiß, dass dafür kaum ein Zimmer Wohnungen am freien Markt verfügbar sind. Wem also hier der Abstieg in der Hartz IV bevorsteht und wir derzeit noch eine größere oder teurere Wohnung bewohnt, der wird alsbald die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

  1. EuGH: Arbeitslose EU-Ausländer haben erst nach 3 Monaten Aufenthalt in Deutschland Anspruch auf Hartz IV
  2. Vorsicht bei der unterpreisigen Beschäftigung von Hartz IV Empfängern – es drohen Nachforderungen des Jobcenter
  3. BGH: Abgabe einer Unterlassungserklärung beinhaltet kein Anerkenntnis zur Übernahme der Abmahnkosten
  4. Gegenüber Empfängern von Arbeitslosengeld II ist Betriebskostenerstattung grundsätzlich unpfändbar
Übrigens: Mit Kanzleisitz in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof in Wolfratshausen sind die Anwälte der Kanzlei GRAF-DETZER Rechtsanwälte auch für Klienten aus Geretsried bequem zu erreichen. Direkt vor unserer Kanzlei stehen Ihnen ausreichend Parkplätze zur Verfügung und auch von der Bushaltestelle am Bahnhof erreichen Sie uns mit nur wenigen Schritten.

Suche

Recht aktuell :: Archive

    Kategorien
    • Allgemein
    • Arbeitsrecht
    • Äußerungsrecht
    • Datenschutzrecht
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerberecht
    • Handelsrecht
    • Insolvenzrecht
    • IT-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Kaufrecht
    • Markenrecht
    • Mietrecht
    • Presserecht
    • Ratgeber
    • Recht allgemein
    • Steuerrecht
    • Urheberrecht
    • Versicherungsrecht
    • Vertragsrecht
    • Verwaltungsrecht
    • WEG-Recht
    • Werkvertragsrecht
    • Wettbewerbsrecht
    • Zivilprozessrecht
    • Zwangsvollstreckungsrecht
    Monatsarchiv
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • November 2024
    • Oktober 2024
    • September 2024
    • August 2024
    • Juli 2024
    • Juni 2024
    • Mai 2024
    • April 2024
    • März 2024
    • Februar 2024
    • Januar 2024
    • Dezember 2023
    • November 2023
    • Oktober 2023
    • September 2023
    • August 2023
    • Juli 2023
    • Juni 2023
    • Mai 2023
    • April 2023
    • März 2023
    • Februar 2023
    • Januar 2023
    • Dezember 2022
    • November 2022
    • Oktober 2022
    • September 2022
    • August 2022
    • Juli 2022
    • Juni 2022
    • Mai 2022
    • April 2022
    • März 2022
    • Februar 2022
    • Januar 2022
    • Dezember 2021
    • November 2021
    • Oktober 2021
    • September 2021
    • August 2021
    • Juli 2021
    • Juni 2021
    • Mai 2021
    • April 2021
    • März 2021
    • Februar 2021
    • Januar 2021
    • Dezember 2020
    • November 2020
    • Oktober 2020
    • September 2020
    • August 2020
    • Juli 2020
    • Juni 2020
    • Mai 2020
    • April 2020
    • März 2020
    • Februar 2020
    • Januar 2020
    • Dezember 2019
    • November 2019
    • Oktober 2019
    • September 2019
    • August 2019
    • Juli 2019
    • Juni 2019
    • Mai 2019
    • April 2019
    • März 2019
    • Februar 2019
    • Januar 2019
    • Dezember 2018
    • November 2018
    • Oktober 2018
    • September 2018
    • August 2018
    • Juli 2018
    • Juni 2018
    • Mai 2018
    • April 2018
    • März 2018
    • Februar 2018
    • Januar 2018
    • Dezember 2017
    • November 2017
    • Oktober 2017
    • September 2017
    • August 2017
    • Juli 2017
    • Juni 2017
    • Mai 2017
    • April 2017
    • März 2017
    • Februar 2017
    • Januar 2017
    • Dezember 2016
    • November 2016
    • Oktober 2016
    • September 2016
    • August 2016
    • Juli 2016
    • Juni 2016
    • Mai 2016
    • April 2016
    • März 2016
    • Februar 2016
    • Januar 2016
    • Dezember 2015
    • November 2015
    • Oktober 2015
    • September 2015
    • August 2015
    • Juli 2015
    • Juni 2015
    • Mai 2015
    • April 2015
    • März 2015
    • Februar 2015
    • Januar 2015
    • Dezember 2014
    • November 2014
    • Oktober 2014
    • September 2014
    • August 2014
    • Juli 2014
    • Juni 2014
    • Mai 2014
    • April 2014
    • März 2014
    • Februar 2014
    • Januar 2014
    • Dezember 2013
    • November 2013
    • Oktober 2013
    • September 2013
    • August 2013
    • Juli 2013
    • Juni 2013
    • Mai 2013
    • April 2013
    • März 2013
    • Februar 2013
    • Januar 2013
    • Dezember 2012
    • November 2012
    • Oktober 2012
    • September 2012
    • August 2012
    • Juli 2012
    • Juni 2012
    • Mai 2012
    • Februar 2012
    • April 2011
    • Januar 2011
    • Dezember 2010
    • November 2010
    • Oktober 2010
    • September 2010
    • August 2010
    • Juli 2010
    • Juni 2010
    • Mai 2010
    • April 2010
    • März 2010
    • Februar 2010
    • Januar 2010
    • Dezember 2009
    • November 2009
    • Oktober 2009
    • September 2009
    • August 2009
    • Juli 2009

    Beliebte Rechtsbeiträge

    Meistgelesen:

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Bahnhofstraße 28
    82515 Wolfratshausen

    Telefon 08171/385269-0
    Telefax 08171/385269-1
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Fürstenrieder Straße 281
    81377 München

    Telefon 089/6142184-0
    Telefax 089/6142184-9
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    • Impressum
    • Datenschutz
    Cookie-Einstellungen
    © 2009-2025 GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    • Start
    • Recht aktuell
    • Kontakt
    • Menü
      Schließen
    Navigation
    • Start
    • Kanzlei
      • Philosophie
      • Historie
      • Anwälte
      • Karriere
      • Kunst
      • Presse
    • Rechtsberatung
      • Erstberatung
      • Telefonische Beratung
      • Kosten
    • Rechtsgebiete
      • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
      • Arbeitsrecht: Unternehmen
      • Erbrecht
      • Familienrecht
      • Forderungseinzug (Inkasso)
      • Gesellschaftsrecht
      • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
      • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
      • Kapitalanlagerecht
      • Onlinehandel
      • Restrukturierung und Insolvenz
      • Unternehmenskauf
      • Unternehmensnachfolge
      • Urheber-, Medien- und Presserecht
    • Recht aktuell
    • Kontakt