• Start
  • Kanzlei
    • Philosophie
    • Historie
    • Anwälte
    • Karriere
    • Kunst
    • Presse
  • Rechtsberatung
    • Erstberatung
    • Telefonische Beratung
    • Kosten
  • Rechtsgebiete
    • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
    • Arbeitsrecht: Unternehmen
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Forderungseinzug (Inkasso)
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
    • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Onlinehandel
    • Restrukturierung und Insolvenz
    • Unternehmenskauf
    • Unternehmensnachfolge
    • Urheber-, Medien- und Presserecht
  • Recht aktuell
  • Insolvenzverwaltung
  • Kontakt

„Coram iudice et in alto mari sumus in manu Dei“.

zu deutsch:
„Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.“
(Deshalb sollte Ihr Kapitän stets kompetent und zuverlässig sein!)

GRAF-DETZER Rechtsanwälte

Rechtsanwalts-Kanzlei in Wolfratshausen mit internationaler Kompetenz

  • Rechtsanwälte der Kanzlei Graf-Detzer
    Umfassende Beratung und Vertretung aus einer Hand
  • kanzlei-graf-detzer-besprechungsraum
    Mit Kompetenz und Weitsicht bringen wir Sie an Ihr Ziel
  • kanzlei-graf-detzer-visitenkarten
    zuverlässig – diskret – bewährt
  • Coram iudice sumus in manu Dei von der Irschenhausener Malerin und Schmuckdesignerin Judith Amselgruber
    Coram iudice sumus in manu Dei

Corona Spezial: Landgericht München I verurteilt Betriebsschließungsversicherung zur Zahlung von über 1 Mio € wegen Betriebsschließung an Münchener Gastronom

7. Oktober 2020 | von Rechtsanwalt Helmut A. Graf | Kategorie: Recht allgemein

Versicherungen wollen bekanntlich nur Ihr Bestes, nämlich dass Sie als Versicherungsnehmer Prämien bezahlen, aber keine Leistungen in Anspruch nehmen. Kommt es dann zum Schadensfall, dann wird mit allen möglichen und unmöglichen Argumenten versucht möglichst eine Eintrittspflicht zu umgehen. Nicht immer und nicht bei allen Versicherungen, aber doch überraschend oft. Diese Erfahrung mussten auch diejenigen machen, die zu Beginn der Coronakrise die damit verbundene Betriebsschließungen noch entspannt sahen, weil sie glaubten mit einer sog. Betriebsschließungsversicherung gut abgesichert zu sein. Die böse Überraschung kam erst hinterher, als viele Versicherungen unter Berufung auf ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen die Leistung mit der Begründung verweigert haben, dass die Corona Pandemie nicht unter die versicherten Risiken fallen würde.
So argumentierte auch in einem nun vom Landgericht München I mit Urteil vom 01.10.2020 (12 O 5895/20) entschiedenen Rechtsstreit eine Versicherung, bei der ein Gastronom, dessen Gaststätte von der Schließung betroffen war, und der von der Versicherung eine Entschädigung in Millionenhöhe haben wollte. Die Richter gaben allerdings dann doch dem Wirt recht, indem sie die Vertragsklausel in den Bedingungen des Versicherers, aus der sich eine Beschränkung auf die dort aufgelisteten Krankheiten um Krankheitserreger geben sollte, als intransparent und damit unwirksam einstuften und die Versicherung zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 1.014.000 € verurteilt haben.

Streit um Eintrittspflicht eine Betriebsschließungsversicherung

Der Kläger war Gastronom in München. Nach Beginn der Corona Pandemie schloss er noch am 04.03.2020 eine sog. Betriebsschließungsversicherung bei der beklagten Versicherungsgesellschaft ab. Der Kläger hatte entweder einen guten Versicherungsberater oder selbst einen guten Riecher, denn am 21.03.2020 hat das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege den Betrieb des Klägers aufgrund des Coronavirus geschlossen.

Als der Kläger dann von seiner neu erworbenen Versicherung profitieren wollte, lehnte diese ab.
Zur Begründung hat die Versicherung dabei unter anderem ausgeführt, dass ihre Eintrittspflicht schon deshalb nicht bestünde, weil die Betriebsschließungen durch eine Allgemeinverfügung, nicht aber durch das Infektionsschutzgesetz erfolgt sei und der Kläger es auch pflichtwidrig unterlassen habe die staatliche Anordnung anzugreifen. Im Übrigen sei der Virus ja auch nicht in seinem Betrieb aufgetreten, sondern nur allgemein, was schon per se von der Versicherungsleistung nicht umfasst werde. Hinzu komme, dass nur die in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen genannten Krankheiten und Krankheitserreger versichert seien, wozu gerade Covid 19 nicht zählen würde. Ein etwaiger Anspruch sei aber auch deshalb zu kürzen, weil es der Kläger unterlassen habe sein Restaurant auf einen Außerhausverkauf umzustellen. Auch müssten Kurzarbeitergeld und staatliche Coronahilfen anspruchsmindernd berücksichtigt werden.
Die Allgemeinen Versicherungsbedingungen, auf die sich die Beklagte berief hatten dabei folgenden Wortlaut:

„§ 1 Gegenstand der Versicherung, versicherte Gefahren
1. Der Versicherer leistet Entschädigung, wenn die zuständige Behörde aufgrund des Gesetzes zur Verhütung und
Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz – IfSG) beim Auftreten meldepflichtiger
in Nr. 2 aufgeführten Krankheiten oder Krankheitserreger
a) den versicherten Betrieb […] schließt; […]
2. Versicherungsschutz besteht für die folgenden der in §§ 6 und 7 IfSG namentlich genannten, beim Menschen übertragbaren
Krankheiten und Erreger nach Fassung des Gesetzes vom 20.07.2000:
a) Krankheiten
[…]
b) Krankheitserreger
[…]
§ 3 Ausschlüsse
1. Der Versicherer haftet nicht
[…]
b) für andere als die in § 1 Ziffer 2 genannten Krankheiten und Krankheitserreger, insbesondere nicht für […].“

LG München I bejaht Eintrittspflicht der Betriebsschließungsversicherung

Nach Auffassung der Münchner Richter hat die Versicherung zu Unrecht ihre Eintrittspflicht abgelehnt.

Der Betrieb des Klägers sei unstreitig aufgrund einer Anordnung des bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege ab dem 21.03.2020 aufgrund des Coronavirus geschlossen worden.

Keine Pflicht des Versicherungsnehmers Coronaschutzmaßnahmen gerichtlich anzugreifen

Für den Kläger habe weder eine Verpflichtung bestanden gegen die Anordnung vorzugehen noch sei erforderlich, dass der Betrieb wegen eines auftretendes Virus im klägerischen Betrieb geschlossen worden wäre. Nach den AVB der Beklagten komme es nämlich, so die Richter, lediglich darauf an, dass der Betrieb des Klägers aufgrund des Infektionsschutzgesetzes geschlossen worden sei. Dies sei aber vorliegend der Fall gewesen, nachdem sich die Allgemeinverfügung und die nachfolgende Coronaschutzverordnung ausdrücklich auf die  §§ 28-32 des Infektionsschutzgesetzes als Ermächtigungsgrundlage bezogen hätten.

Der Betrieb des Klägers sei auch vollständig geschlossen gewesen, weil nachweislich kein außer Haus Verkauf stattgefunden hatte und Letzterer dem Kläger auch unzumutbar gewesen sei. Im Übrigen stelle für einen Restaurantbetrieb ein Außerausverkauf keine unternehmerische Alternative dar, auf die sich der Gastronom verweisen lassen müsste, sondern es handele sich lediglich um ein untergeordnetes Mitnahmegeschäft.

Regelung in AVB der beklagten Versicherung intransparent und damit unwirksam

Schließlich sei die Regelung in § 1 Ziff. 2 der Allgemeinen Versicherungsbedingungen intransparent und damit unwirksam. Immer dann, wenn Versicherungsschutz durch eine Klausel in den AVB eingeschränkt werde, müsse nämlich dem Versicherungsnehmer deutlich vor Augen geführt werden, in welchem Umfang Versicherungsschutz trotz der Klausel bestehe. Diesen Anforderungen genügt die verwendete Klausel nicht, denn der Versicherungsnehmer gehe auf Basis des Wortlauts von § 1 Ziffer 1 AVBR davon aus, dass der Versicherungsschutz umfassend sei und mit dem Infektionsschutzgesetz decke.

Er gehe aufgrund des Wortlauts und der Verweisung in § 1 Ziffer 1 AVB zudem davon aus, dass in § 1 Ziffer 2 AVB eine bloße Wiedergabe der gesetzlich erfassten Krankheiten und Krankheitserreger erfolge, und nur in § 3 AVB Einschränkungen enthalten seien. Die Auflistung der Krankheiten und Krankheitserreger sei jedoch im Vergleich zum IfSG unvollständig. Außerdem sei das Infektionsschutzgesetz seit dessen Einführung vor 20 Jahren bereits mehrfach geändert und um weitere Krankheiten und Erreger ergänzt worden. Dies bliebe dem Versicherungsnehmer verborgen und damit müsse er auch nicht rechnen. Um den wahren Gehalt des Versicherungsschutzes zu erfassen, müsste der Versicherungsnehmer letztlich die Auflistung in § 1 Ziffer 2 AVB Wort für Wort mit der aktuellen geltenden Fassung des IfSG vergleichen. Eine Klausel, deren Tragweite nur durch den Vergleich mit einer gesetzlichen Vorschrift erkennbar sei, die aber dem durchschnittlichen Versicherungsnehmer dieser Versicherung nicht bekannt sei, sei intransparent, so die Richter.

Keine Anrechnung von Kurzarbeitergeld und staatlichen Coronahilfen

Im Hinblick auf die Höhe der zu zahlenden Entschädigung seien weder Kurzarbeitergeld noch staatliche Corona-Liquiditätshilfen anspruchsmindernd zu berücksichtigen, da es sich hierbei nicht um Schadensersatzzahlungen gerade für Betriebsschließungen handele und damit keine Entlastung der Versicherungswirtschaft stattfinden solle.

Anmerkung:
Das Urteil ist nicht rechtskräftig. In nächster Instanz wird hier dann zunächst das OLG München mit der Angelegenheit befasst sein. Allein beim Landgericht München I sind nach derzeitigem Kenntnisstand 86 Klagen mit dem Thema Betriebsschließung anhängig. Tendenz steigend.

Wurde auch Ihr Betrieb geschlossen und Ihre Versicherung will nicht bezahlen? Wir beraten und vertreten Sie gerne und zwar bundesweit.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

  1. Corona Spezial: Amtsgericht München verurteilt Reiseveranstalter zur Rückzahlung des Reisepreises
  2. Corona Spezial: Entschädigung für Corona-Betriebsschließung?
  3. Corona Spezial: Gastronom darf seine Gaststätte nicht vorübergehend als Einzelhandel umfunktionieren
  4. Landgericht München II verurteilt eBay Käufer zur Rücknahme einer negativen Bewertung
Übrigens: Wegen des Kanzleisitzes in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof in Wolfratshausen sind die Anwälte der Kanzlei GRAF-DETZER Rechtsanwälte auch für Klienten aus Geretsried, Starnberg und München immer in greifbarer Nähe.

Suche

Recht aktuell :: Archive

    Kategorien
    • Allgemein
    • Arbeitsrecht
    • Äußerungsrecht
    • Datenschutzrecht
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerberecht
    • Handelsrecht
    • Insolvenzrecht
    • IT-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Kaufrecht
    • Markenrecht
    • Mietrecht
    • Presserecht
    • Ratgeber
    • Recht allgemein
    • Steuerrecht
    • Urheberrecht
    • Versicherungsrecht
    • Vertragsrecht
    • Verwaltungsrecht
    • WEG-Recht
    • Werkvertragsrecht
    • Wettbewerbsrecht
    • Zivilprozessrecht
    • Zwangsvollstreckungsrecht
    Monatsarchiv
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • November 2024
    • Oktober 2024
    • September 2024
    • August 2024
    • Juli 2024
    • Juni 2024
    • Mai 2024
    • April 2024
    • März 2024
    • Februar 2024
    • Januar 2024
    • Dezember 2023
    • November 2023
    • Oktober 2023
    • September 2023
    • August 2023
    • Juli 2023
    • Juni 2023
    • Mai 2023
    • April 2023
    • März 2023
    • Februar 2023
    • Januar 2023
    • Dezember 2022
    • November 2022
    • Oktober 2022
    • September 2022
    • August 2022
    • Juli 2022
    • Juni 2022
    • Mai 2022
    • April 2022
    • März 2022
    • Februar 2022
    • Januar 2022
    • Dezember 2021
    • November 2021
    • Oktober 2021
    • September 2021
    • August 2021
    • Juli 2021
    • Juni 2021
    • Mai 2021
    • April 2021
    • März 2021
    • Februar 2021
    • Januar 2021
    • Dezember 2020
    • November 2020
    • Oktober 2020
    • September 2020
    • August 2020
    • Juli 2020
    • Juni 2020
    • Mai 2020
    • April 2020
    • März 2020
    • Februar 2020
    • Januar 2020
    • Dezember 2019
    • November 2019
    • Oktober 2019
    • September 2019
    • August 2019
    • Juli 2019
    • Juni 2019
    • Mai 2019
    • April 2019
    • März 2019
    • Februar 2019
    • Januar 2019
    • Dezember 2018
    • November 2018
    • Oktober 2018
    • September 2018
    • August 2018
    • Juli 2018
    • Juni 2018
    • Mai 2018
    • April 2018
    • März 2018
    • Februar 2018
    • Januar 2018
    • Dezember 2017
    • November 2017
    • Oktober 2017
    • September 2017
    • August 2017
    • Juli 2017
    • Juni 2017
    • Mai 2017
    • April 2017
    • März 2017
    • Februar 2017
    • Januar 2017
    • Dezember 2016
    • November 2016
    • Oktober 2016
    • September 2016
    • August 2016
    • Juli 2016
    • Juni 2016
    • Mai 2016
    • April 2016
    • März 2016
    • Februar 2016
    • Januar 2016
    • Dezember 2015
    • November 2015
    • Oktober 2015
    • September 2015
    • August 2015
    • Juli 2015
    • Juni 2015
    • Mai 2015
    • April 2015
    • März 2015
    • Februar 2015
    • Januar 2015
    • Dezember 2014
    • November 2014
    • Oktober 2014
    • September 2014
    • August 2014
    • Juli 2014
    • Juni 2014
    • Mai 2014
    • April 2014
    • März 2014
    • Februar 2014
    • Januar 2014
    • Dezember 2013
    • November 2013
    • Oktober 2013
    • September 2013
    • August 2013
    • Juli 2013
    • Juni 2013
    • Mai 2013
    • April 2013
    • März 2013
    • Februar 2013
    • Januar 2013
    • Dezember 2012
    • November 2012
    • Oktober 2012
    • September 2012
    • August 2012
    • Juli 2012
    • Juni 2012
    • Mai 2012
    • Februar 2012
    • April 2011
    • Januar 2011
    • Dezember 2010
    • November 2010
    • Oktober 2010
    • September 2010
    • August 2010
    • Juli 2010
    • Juni 2010
    • Mai 2010
    • April 2010
    • März 2010
    • Februar 2010
    • Januar 2010
    • Dezember 2009
    • November 2009
    • Oktober 2009
    • September 2009
    • August 2009
    • Juli 2009

    Beliebte Rechtsbeiträge

    Meistgelesen:

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Bahnhofstraße 28
    82515 Wolfratshausen

    Telefon 08171/385269-0
    Telefax 08171/385269-1
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Fürstenrieder Straße 281
    81377 München

    Telefon 089/6142184-0
    Telefax 089/6142184-9
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    • Impressum
    • Datenschutz
    Cookie-Einstellungen
    © 2009-2025 GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    • Start
    • Recht aktuell
    • Kontakt
    • Menü
      Schließen
    Navigation
    • Start
    • Kanzlei
      • Philosophie
      • Historie
      • Anwälte
      • Karriere
      • Kunst
      • Presse
    • Rechtsberatung
      • Erstberatung
      • Telefonische Beratung
      • Kosten
    • Rechtsgebiete
      • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
      • Arbeitsrecht: Unternehmen
      • Erbrecht
      • Familienrecht
      • Forderungseinzug (Inkasso)
      • Gesellschaftsrecht
      • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
      • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
      • Kapitalanlagerecht
      • Onlinehandel
      • Restrukturierung und Insolvenz
      • Unternehmenskauf
      • Unternehmensnachfolge
      • Urheber-, Medien- und Presserecht
    • Recht aktuell
    • Kontakt