• Start
  • Kanzlei
    • Philosophie
    • Historie
    • Anwälte
    • Karriere
    • Kunst
    • Presse
  • Rechtsberatung
    • Erstberatung
    • Telefonische Beratung
    • Kosten
  • Rechtsgebiete
    • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
    • Arbeitsrecht: Unternehmen
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Forderungseinzug (Inkasso)
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
    • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Onlinehandel
    • Restrukturierung und Insolvenz
    • Unternehmenskauf
    • Unternehmensnachfolge
    • Urheber-, Medien- und Presserecht
  • Recht aktuell
  • Insolvenzverwaltung
  • Kontakt

„Coram iudice et in alto mari sumus in manu Dei“.

zu deutsch:
„Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.“
(Deshalb sollte Ihr Kapitän stets kompetent und zuverlässig sein!)

GRAF-DETZER Rechtsanwälte

Rechtsanwalts-Kanzlei in Wolfratshausen mit internationaler Kompetenz

  • Rechtsanwälte der Kanzlei Graf-Detzer
    Umfassende Beratung und Vertretung aus einer Hand
  • kanzlei-graf-detzer-besprechungsraum
    Mit Kompetenz und Weitsicht bringen wir Sie an Ihr Ziel
  • kanzlei-graf-detzer-visitenkarten
    zuverlässig – diskret – bewährt
  • Coram iudice sumus in manu Dei von der Irschenhausener Malerin und Schmuckdesignerin Judith Amselgruber
    Coram iudice sumus in manu Dei

Die Änderungskündigung und ihre sozialen Folgen: Ein Leitfaden zur Sozialauswahl

15. Januar 2024 | von Rechtsanwalt Helmut A. Graf | Kategorie: Arbeitsrecht

Die Änderungskündigung ist ein spezielles Instrument im Arbeitsrecht, das es dem Arbeitgeber ermöglicht, bestehende Arbeitsbedingungen, die nicht bereits durch das Direktionsrecht des Arbeitgebers problemlos einseitig geändert werden können, zu ändern. Dabei kündigt der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis und bietet gleichzeitig einen neuen Vertrag unter geänderten Bedingungen an. Dieses Vorgehen erfordert jedoch eine sorgfältige Beachtung der Sozialauswahl, um die Rechte der Arbeitnehmer zu wahren.

Grundlagen der Änderungskündigung

Eine Änderungskündigungim Sinne von § 2 KSchG kommt häufig bei betriebsbedingten Umstrukturierungen zum Einsatz. Sie stellt eine Kombination aus Kündigung und neuem Vertragsangebot dar. Der Arbeitnehmer hat die Möglichkeit, dieses Angebot unter Vorbehalt anzunehmen und dagegen Klage zu erheben. Man spricht dann von einer sog. Änderungskündigungsschutzklage. Nimmt der Arbeitnehmer dagegen das Angebot nicht unter Vorbehalt an und klagte gegen, dann handelt es sich um eine Kündigungsschutzklage. Der Unterschied besteht darin, dass dann, wenn der Arbeitnehmer die Änderungskündigungsklage verliert, das Arbeitsverhältnis zu geänderten Bedingungen fortgeführt wird. Verliert er dagegen die Kündigungsschutzklage, dann ist damit das Arbeitsverhältnis endgültig beendet.

Rolle der Sozialauswahl

In Betrieben mit mehr als 10 Arbeitnehmern ist die Sozialauswahl in § 1 Abs. 3 KSchG festgeschrieben. Sie verpflichtet den Arbeitgeber, soziale Gesichtspunkte wie Lebensalter, Betriebszugehörigkeit, Unterhaltsverpflichtungen und Schwerbehinderung bei der Entscheidung über Kündigungen zu berücksichtigen.

Sozialauswahl bei Betrieben mit Betriebsrat

Gemäß § 102 BetrVG ist der Betriebsrat bei jeder Kündigung, einschließlich Änderungskündigungen, zu beteiligen. Eine Änderungskündigung, die z.B. eine Versetzung in eine niedrigere Entgeltgruppe nach sich zieht, muss sozial gerechtfertigt sein. Dies bedeutet, dass der Arbeitgeber eine Sozialauswahl unter den betroffenen Arbeitnehmern durchführen muss, wobei Kriterien wie Alter, Betriebszugehörigkeit, Unterhaltspflichten und Schwerbehinderung zu berücksichtigen sind.

Betriebe ohne Betriebsrat

In Betrieben ohne Betriebsrat bleibt die Pflicht zur Sozialauswahl bestehen. Der Arbeitgeber muss nachweisen, dass die Auswahlkriterien fair und nachvollziehbar angewendet wurden, um die soziale Rechtfertigung der Änderungskündigung zu gewährleisten.

Beispiel: Urteil des Arbeitsgerichts Hagen vom 23 11. 2021

Im Fall, der vor dem Arbeitsgericht Hagen verhandelt wurde (Az.: 5 Ca 460/21), wurde eine Arbeitnehmerin nach einem Teilbetriebsübergang und Neustrukturierung mit einer niedrigeren Entgeltgruppe konfrontiert. Der Arbeitgeber sprach daraufhin eine Änderungskündigung aus, ohne eine korrekte Sozialauswahl zu dokumentieren. Das Gericht monierte insbesondere, dass der Arbeitgeber weder den Kreis der vergleichbaren Arbeitnehmer noch die Gewichtung der einzelnen Auswahlkriterien darlegte. Somit konnte nicht überprüft werden, ob die Änderung einem anderen Arbeitnehmer sozial eher zumutbar gewesen wäre. Dieses Versäumnis führte zur Unwirksamkeit der Änderungskündigung, da sie nicht den Anforderungen einer ordnungsgemäßen Sozialauswahl entsprach.

Dieses Urteil unterstreicht die Bedeutung einer präzisen und dokumentierten Sozialauswahl. Arbeitgeber müssen transparent darlegen, wie und warum bestimmte Mitarbeiter von der Änderungskündigung betroffen sind. Dies dient nicht nur der rechtlichen Absicherung, sondern auch der Wahrung des Betriebsfriedens.

Fazit

Zusammenfassend ist die Änderungskündigung ein komplexes arbeitsrechtliches Instrument, das sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer erhebliche Konsequenzen haben kann. Eine sorgfältige Sozialauswahl ist dabei unerlässlich, um die Kündigung rechtlich abzusichern und die sozialen Folgen für die betroffenen Arbeitnehmer zu berücksichtigen. Das Urteil des Arbeitsgerichts Hagen zeigt deutlich, dass eine unzureichende Berücksichtigung der sozialen Kriterien zur Unwirksamkeit der Änderungskündigung führen kann. Für Arbeitgeber bedeutet dies, dass sie nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte einer Neustrukturierung berücksichtigen, sondern auch die sozialen Auswirkungen auf ihre Arbeitnehmer sorgfältig abwägen müssen. Dies erfordert eine transparente und nachvollziehbare Vorgehensweise bei der Sozialauswahl, um die Rechte der Arbeitnehmer zu wahren und den Betriebsfrieden zu sichern. Die Änderungskündigung bleibt somit ein wichtiges, aber sorgfältig zu handhabendes Instrument im Arbeitsrecht, das eine umfassende Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen und eine verantwortungsbewusste Anwendung erfordert. Um hier keine Fehler zu machen, sollten sich Arbeitgeber vor Ausspruch einer Änderungskündigung fundiert arbeitsrechtlich beraten lassen. Arbeitnehmer, die eine Änderungskündigung erhalten haben, sollten ihrerseits, bevor sie eine Entscheidung treffen, wie damit umgegangen wird, dass Für und Wider der einzelnen Optionen, also Annahme des Angebots, Annahme des Angebots unter Vorbehalt oder Ablehnung des Angebots, fachkundigen Rat in Anspruch nehmen. Da, wie aufgezeigt, der Teufel oft im Detail steckt, ist es auch hier für den Laien oft schwierig den Überblick zu behalten und die richtige Entscheidung zu treffen.

Falls Sie als Arbeitgeber eine Änderungskündigung aussprechen möchten oder als Arbeitnehmer eine Änderungskündigung erhalten haben, dann beraten und vertreten wir Sie gerne, bundesweit.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

  1. Rentennähe kann sich bei betriebsbedingter Kündigung zulasten des gekündigten Arbeitnehmers bei der Sozialauswahl auswirken
  2. Keine Vergleichbarkeit der Arbeitnehmer im Rahmen der Sozialauswahl, wenn eine Änderungskündigung erforderlich ist
  3. Direktionsrecht des Arbeitgebers geht Änderungskündigung vor
  4. BAG: Nicht jeder Fehler in der Sozialauswahl führt zur Unwirksamkeit einer betriebsbedingten Kündigung
Übrigens: Mit Kanzleisitz in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof in Wolfratshausen sind die Anwälte der Kanzlei GRAF-DETZER Rechtsanwälte auch für Klienten aus Geretsried bequem zu erreichen. Direkt vor unserer Kanzlei stehen Ihnen ausreichend Parkplätze zur Verfügung und auch von der Bushaltestelle am Bahnhof erreichen Sie uns mit nur wenigen Schritten.

Suche

Recht aktuell :: Archive

    Kategorien
    • Allgemein
    • Arbeitsrecht
    • Äußerungsrecht
    • Datenschutzrecht
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerberecht
    • Handelsrecht
    • Insolvenzrecht
    • IT-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Kaufrecht
    • Markenrecht
    • Mietrecht
    • Presserecht
    • Ratgeber
    • Recht allgemein
    • Steuerrecht
    • Urheberrecht
    • Versicherungsrecht
    • Vertragsrecht
    • Verwaltungsrecht
    • WEG-Recht
    • Werkvertragsrecht
    • Wettbewerbsrecht
    • Zivilprozessrecht
    • Zwangsvollstreckungsrecht
    Monatsarchiv
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • November 2024
    • Oktober 2024
    • September 2024
    • August 2024
    • Juli 2024
    • Juni 2024
    • Mai 2024
    • April 2024
    • März 2024
    • Februar 2024
    • Januar 2024
    • Dezember 2023
    • November 2023
    • Oktober 2023
    • September 2023
    • August 2023
    • Juli 2023
    • Juni 2023
    • Mai 2023
    • April 2023
    • März 2023
    • Februar 2023
    • Januar 2023
    • Dezember 2022
    • November 2022
    • Oktober 2022
    • September 2022
    • August 2022
    • Juli 2022
    • Juni 2022
    • Mai 2022
    • April 2022
    • März 2022
    • Februar 2022
    • Januar 2022
    • Dezember 2021
    • November 2021
    • Oktober 2021
    • September 2021
    • August 2021
    • Juli 2021
    • Juni 2021
    • Mai 2021
    • April 2021
    • März 2021
    • Februar 2021
    • Januar 2021
    • Dezember 2020
    • November 2020
    • Oktober 2020
    • September 2020
    • August 2020
    • Juli 2020
    • Juni 2020
    • Mai 2020
    • April 2020
    • März 2020
    • Februar 2020
    • Januar 2020
    • Dezember 2019
    • November 2019
    • Oktober 2019
    • September 2019
    • August 2019
    • Juli 2019
    • Juni 2019
    • Mai 2019
    • April 2019
    • März 2019
    • Februar 2019
    • Januar 2019
    • Dezember 2018
    • November 2018
    • Oktober 2018
    • September 2018
    • August 2018
    • Juli 2018
    • Juni 2018
    • Mai 2018
    • April 2018
    • März 2018
    • Februar 2018
    • Januar 2018
    • Dezember 2017
    • November 2017
    • Oktober 2017
    • September 2017
    • August 2017
    • Juli 2017
    • Juni 2017
    • Mai 2017
    • April 2017
    • März 2017
    • Februar 2017
    • Januar 2017
    • Dezember 2016
    • November 2016
    • Oktober 2016
    • September 2016
    • August 2016
    • Juli 2016
    • Juni 2016
    • Mai 2016
    • April 2016
    • März 2016
    • Februar 2016
    • Januar 2016
    • Dezember 2015
    • November 2015
    • Oktober 2015
    • September 2015
    • August 2015
    • Juli 2015
    • Juni 2015
    • Mai 2015
    • April 2015
    • März 2015
    • Februar 2015
    • Januar 2015
    • Dezember 2014
    • November 2014
    • Oktober 2014
    • September 2014
    • August 2014
    • Juli 2014
    • Juni 2014
    • Mai 2014
    • April 2014
    • März 2014
    • Februar 2014
    • Januar 2014
    • Dezember 2013
    • November 2013
    • Oktober 2013
    • September 2013
    • August 2013
    • Juli 2013
    • Juni 2013
    • Mai 2013
    • April 2013
    • März 2013
    • Februar 2013
    • Januar 2013
    • Dezember 2012
    • November 2012
    • Oktober 2012
    • September 2012
    • August 2012
    • Juli 2012
    • Juni 2012
    • Mai 2012
    • Februar 2012
    • April 2011
    • Januar 2011
    • Dezember 2010
    • November 2010
    • Oktober 2010
    • September 2010
    • August 2010
    • Juli 2010
    • Juni 2010
    • Mai 2010
    • April 2010
    • März 2010
    • Februar 2010
    • Januar 2010
    • Dezember 2009
    • November 2009
    • Oktober 2009
    • September 2009
    • August 2009
    • Juli 2009

    Beliebte Rechtsbeiträge

    Meistgelesen:

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Bahnhofstraße 28
    82515 Wolfratshausen

    Telefon 08171/385269-0
    Telefax 08171/385269-1
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Fürstenrieder Straße 281
    81377 München

    Telefon 089/6142184-0
    Telefax 089/6142184-9
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    • Impressum
    • Datenschutz
    Cookie-Einstellungen
    © 2009-2025 GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    • Start
    • Recht aktuell
    • Kontakt
    • Menü
      Schließen
    Navigation
    • Start
    • Kanzlei
      • Philosophie
      • Historie
      • Anwälte
      • Karriere
      • Kunst
      • Presse
    • Rechtsberatung
      • Erstberatung
      • Telefonische Beratung
      • Kosten
    • Rechtsgebiete
      • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
      • Arbeitsrecht: Unternehmen
      • Erbrecht
      • Familienrecht
      • Forderungseinzug (Inkasso)
      • Gesellschaftsrecht
      • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
      • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
      • Kapitalanlagerecht
      • Onlinehandel
      • Restrukturierung und Insolvenz
      • Unternehmenskauf
      • Unternehmensnachfolge
      • Urheber-, Medien- und Presserecht
    • Recht aktuell
    • Kontakt