• Start
  • Kanzlei
    • Philosophie
    • Historie
    • Anwälte
    • Karriere
    • Kunst
    • Presse
  • Rechtsberatung
    • Erstberatung
    • Telefonische Beratung
    • Kosten
  • Rechtsgebiete
    • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
    • Arbeitsrecht: Unternehmen
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Forderungseinzug (Inkasso)
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
    • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Onlinehandel
    • Restrukturierung und Insolvenz
    • Unternehmenskauf
    • Unternehmensnachfolge
    • Urheber-, Medien- und Presserecht
  • Recht aktuell
  • Insolvenzverwaltung
  • Kontakt

„Coram iudice et in alto mari sumus in manu Dei“.

zu deutsch:
„Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.“
(Deshalb sollte Ihr Kapitän stets kompetent und zuverlässig sein!)

GRAF-DETZER Rechtsanwälte

Rechtsanwalts-Kanzlei in Wolfratshausen mit internationaler Kompetenz

  • Rechtsanwälte der Kanzlei Graf-Detzer
    Umfassende Beratung und Vertretung aus einer Hand
  • kanzlei-graf-detzer-besprechungsraum
    Mit Kompetenz und Weitsicht bringen wir Sie an Ihr Ziel
  • kanzlei-graf-detzer-visitenkarten
    zuverlässig – diskret – bewährt
  • Coram iudice sumus in manu Dei von der Irschenhausener Malerin und Schmuckdesignerin Judith Amselgruber
    Coram iudice sumus in manu Dei

Die Angabe „scheckheftgepflegt“ ist Beschaffenheitsvereinbarung beim Kfz-Kauf

13. August 2018 | von Rechtsanwalt Helmut A. Graf | Kategorie: Kaufrecht

Vor Gericht gilt in Zivilsachen die prozessuale Wahrheitspflicht. Dies bedeutet, dass jede Partei wahrheitsgemäß vortragen muss. Ein Recht zur Lüge gibt es nicht. Wer dagegen verstößt, der verstößt nicht nur gegen die prozessuale Wahrheitspflicht, sondern kann sich auch wegen eines (versuchten) Prozessbetrugs strafbar machen. Gleichwohl wird bekanntlich nirgendwo so viel gelogen, wie vor Gericht. Ein schönes Beispiel dafür ist ein Urteil des Amtsgerichts München vom 10.01.2018 (142 C 1049/17), bei dem das Gericht im Rahmen eines Rechtsstreits (nicht nur) über die Frage entscheiden musste, ob dann, wenn der Verkäufer eines gebrauchten Kfz zu Unrecht behauptet, das Fahrzeug sei „scheckheftgepflegt“, dies den Käufer zur Anfechtung des Kaufvertrags wegen arglistiger Täuschung berechtigt, was vom Gericht im Ergebnis bejaht worden ist.

Unseriöser Verkäufer versucht Käufer über Internetinserat reinzulegen

Der Kläger wurde über ein Inserat im Internet auf einen Gebrauchtwagen aufmerksam. Bei dem Inserat war Namen und Kontaktdaten des Beklagten angegeben. Die Parteien wurden sich zum Preis von 4.500 € handelseinig. Der Verkäufer erschien dann gemeinsam mit seinem Vater in der Wohnung des Klägers. Dort wurden ihm Fahrzeugpapiere und Schlüssel übergeben. Auch unterschrieben die Parteien einen Kaufvertrag der vom Beklagten unter der Bezeichnung „Verkäufer“ unterschrieben war.

Käufer ficht Kaufvertrag wegen arglistiger Täuschung an

Später dann wollte der Käufer von dem Kauf nichts mehr wissen. Er focht den Kaufvertrag wegen arglistiger Täuschung an und begründete dies damit, dass das Fahrzeug nicht „scheckheftgepflegt“ sei. Dies sei aber bereits im Inserat angegeben gewesen. Auch hätte der Beklagte beim Treffen in seiner Wohnung nochmals ausdrücklich bestätigt, dass das Fahrzeug „scheckheftgepflegt“ sei.

Verkäufer bestreitet, was es zu bestreiten gibt

Der Verkäufer dachte aber gar nicht daran das Fahrzeug zurückzunehmen und den Kaufpreis zurück zu bezahlen. Als der getäuschte Käufer vor Gericht zog erlebte er zunächst sein blaues Wunder, denn dort hat der Verkäufer nicht nur behauptet, er sei der falsche Beklagte, in Wahrheit sei sein Vater Verkäufer und damit Vertragspartner des Klägers gewesen, denn er habe nur in dessen Auftrag gehandelt, sondern er behauptete auch, der Käufer habe bislang den Kaufpreis noch gar nicht gezahlt, sodass diesem auch nichts zurückgeben könne. Davon, dass er das Fahrzeug als „scheckheftgepflegt“ angepriesen habe, wollte er natürlich auch nichts mehr wissen. Vielmehr behauptet er, das Fahrzeug sei unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung verkauft worden.

AG München gibt Käufer recht und verurteilt Beklagten zur Herausgabe des Kaufpreises Zug um Zug gegen Rückgabe des Fahrzeugs

Vor Gericht fand allerdings die Verteidigungsstrategie des dreisten Verkäufers kein Gehör. Zunächst stellte das AG München klar, dass nicht etwa der Vater, sondern der Beklagte Verkäufer sei. Dies ergebe sich nicht nur daraus, dass dessen Kontaktdaten im Inserat angegeben worden waren, sondern dass diese auch den Kaufvertrag mit dem Wort „Verkäufer“ unterschrieben habe.

Auch dass der Käufer den Kaufpreis nicht bezahlt habe, vermochte das Gericht nicht zu glauben. Dies deshalb, weil zum einen der Käufer nachgewiesen hatte, dass er kurz vorher von seinem Konto den Kaufpreis in Höhe von 4.500 € abgehoben hatte. Im Übrigen hielt es das Gericht für völlig lebensfremd, dass ein Verkäufer das Kfz nebst Papieren und Schlüssel übergibt, ohne dass der Kaufpreis bezahlt worden wäre.

Schließlich sah es das Gericht auch als erwiesen an, dass das Fahrzeug als „scheckheftgepflegt“ verkauft wurde, denn als solches war das Fahrzeug bereits im Inserat angepriesen wurden. Bei der Eigenschaft der Scheckheftpflege handelt es sich um ein wesentliches wertbildendes Merkmal. Ein Käufer könne daher wegen arglistiger Täuschung anfechten, wenn das Fahrzeug diese Eigenschaft nicht aufweisen würde.

Da zwischenzeitlich auch die Berufung des dreisten Verkäufers zurückgewiesen wurde, ist der Rechtsstreit rechtskräftig. Ob das Gericht sich die Mühe gemacht hat, die Akte an die Staatsanwaltschaft weiterzuleiten und dort ein Strafverfahren wegen versuchten Prozessbetrugs eingeleitet worden ist, ist nicht bekannt. Nach den Erfahrungen des Verfassers sind die Gerichte aber meist in solchen Dingen sehr großzügig. Wer als Betroffener dreistes Prozessverhalten strafrechtlich verfolgt sehen will, muss meist selbst den Sachverhalt zur Anzeige bringen.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

  1. Rücktritt vom Vertrag wegen verbauter Aussicht beim Kauf einer Eigentumswohnung?
  2. Die Angabe „scheckheftgepflegt“ ist auch bei Privatverkauf eines PKW eine Beschaffenheitsvereinbarung
  3. Angabe einer Mehrwertdienstnummer im Impressum kann wettbewerbswidrig sein
  4. Bei Werbeprospekten ist die bloße Angabe einer Filialanschrift wettbewerbswidrig
Übrigens: Wegen des Kanzleisitzes in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof in Wolfratshausen sind die Anwälte der Kanzlei GRAF-DETZER Rechtsanwälte auch für Klienten aus Geretsried, Starnberg und München immer in greifbarer Nähe.

Suche

Recht aktuell :: Archive

    Kategorien
    • Allgemein
    • Arbeitsrecht
    • Äußerungsrecht
    • Datenschutzrecht
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerberecht
    • Handelsrecht
    • Insolvenzrecht
    • IT-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Kaufrecht
    • Markenrecht
    • Mietrecht
    • Presserecht
    • Ratgeber
    • Recht allgemein
    • Steuerrecht
    • Urheberrecht
    • Versicherungsrecht
    • Vertragsrecht
    • Verwaltungsrecht
    • WEG-Recht
    • Werkvertragsrecht
    • Wettbewerbsrecht
    • Zivilprozessrecht
    • Zwangsvollstreckungsrecht
    Monatsarchiv
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • November 2024
    • Oktober 2024
    • September 2024
    • August 2024
    • Juli 2024
    • Juni 2024
    • Mai 2024
    • April 2024
    • März 2024
    • Februar 2024
    • Januar 2024
    • Dezember 2023
    • November 2023
    • Oktober 2023
    • September 2023
    • August 2023
    • Juli 2023
    • Juni 2023
    • Mai 2023
    • April 2023
    • März 2023
    • Februar 2023
    • Januar 2023
    • Dezember 2022
    • November 2022
    • Oktober 2022
    • September 2022
    • August 2022
    • Juli 2022
    • Juni 2022
    • Mai 2022
    • April 2022
    • März 2022
    • Februar 2022
    • Januar 2022
    • Dezember 2021
    • November 2021
    • Oktober 2021
    • September 2021
    • August 2021
    • Juli 2021
    • Juni 2021
    • Mai 2021
    • April 2021
    • März 2021
    • Februar 2021
    • Januar 2021
    • Dezember 2020
    • November 2020
    • Oktober 2020
    • September 2020
    • August 2020
    • Juli 2020
    • Juni 2020
    • Mai 2020
    • April 2020
    • März 2020
    • Februar 2020
    • Januar 2020
    • Dezember 2019
    • November 2019
    • Oktober 2019
    • September 2019
    • August 2019
    • Juli 2019
    • Juni 2019
    • Mai 2019
    • April 2019
    • März 2019
    • Februar 2019
    • Januar 2019
    • Dezember 2018
    • November 2018
    • Oktober 2018
    • September 2018
    • August 2018
    • Juli 2018
    • Juni 2018
    • Mai 2018
    • April 2018
    • März 2018
    • Februar 2018
    • Januar 2018
    • Dezember 2017
    • November 2017
    • Oktober 2017
    • September 2017
    • August 2017
    • Juli 2017
    • Juni 2017
    • Mai 2017
    • April 2017
    • März 2017
    • Februar 2017
    • Januar 2017
    • Dezember 2016
    • November 2016
    • Oktober 2016
    • September 2016
    • August 2016
    • Juli 2016
    • Juni 2016
    • Mai 2016
    • April 2016
    • März 2016
    • Februar 2016
    • Januar 2016
    • Dezember 2015
    • November 2015
    • Oktober 2015
    • September 2015
    • August 2015
    • Juli 2015
    • Juni 2015
    • Mai 2015
    • April 2015
    • März 2015
    • Februar 2015
    • Januar 2015
    • Dezember 2014
    • November 2014
    • Oktober 2014
    • September 2014
    • August 2014
    • Juli 2014
    • Juni 2014
    • Mai 2014
    • April 2014
    • März 2014
    • Februar 2014
    • Januar 2014
    • Dezember 2013
    • November 2013
    • Oktober 2013
    • September 2013
    • August 2013
    • Juli 2013
    • Juni 2013
    • Mai 2013
    • April 2013
    • März 2013
    • Februar 2013
    • Januar 2013
    • Dezember 2012
    • November 2012
    • Oktober 2012
    • September 2012
    • August 2012
    • Juli 2012
    • Juni 2012
    • Mai 2012
    • Februar 2012
    • April 2011
    • Januar 2011
    • Dezember 2010
    • November 2010
    • Oktober 2010
    • September 2010
    • August 2010
    • Juli 2010
    • Juni 2010
    • Mai 2010
    • April 2010
    • März 2010
    • Februar 2010
    • Januar 2010
    • Dezember 2009
    • November 2009
    • Oktober 2009
    • September 2009
    • August 2009
    • Juli 2009

    Beliebte Rechtsbeiträge

    Meistgelesen:

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Bahnhofstraße 28
    82515 Wolfratshausen

    Telefon 08171/385269-0
    Telefax 08171/385269-1
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Fürstenrieder Straße 281
    81377 München

    Telefon 089/6142184-0
    Telefax 089/6142184-9
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    • Impressum
    • Datenschutz
    Cookie-Einstellungen
    © 2009-2025 GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    • Start
    • Recht aktuell
    • Kontakt
    • Menü
      Schließen
    Navigation
    • Start
    • Kanzlei
      • Philosophie
      • Historie
      • Anwälte
      • Karriere
      • Kunst
      • Presse
    • Rechtsberatung
      • Erstberatung
      • Telefonische Beratung
      • Kosten
    • Rechtsgebiete
      • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
      • Arbeitsrecht: Unternehmen
      • Erbrecht
      • Familienrecht
      • Forderungseinzug (Inkasso)
      • Gesellschaftsrecht
      • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
      • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
      • Kapitalanlagerecht
      • Onlinehandel
      • Restrukturierung und Insolvenz
      • Unternehmenskauf
      • Unternehmensnachfolge
      • Urheber-, Medien- und Presserecht
    • Recht aktuell
    • Kontakt