• Start
  • Kanzlei
    • Philosophie
    • Historie
    • Anwälte
    • Karriere
    • Kunst
    • Presse
  • Rechtsberatung
    • Erstberatung
    • Telefonische Beratung
    • Kosten
  • Rechtsgebiete
    • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
    • Arbeitsrecht: Unternehmen
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Forderungseinzug (Inkasso)
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
    • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Onlinehandel
    • Restrukturierung und Insolvenz
    • Unternehmenskauf
    • Unternehmensnachfolge
    • Urheber-, Medien- und Presserecht
  • Recht aktuell
  • Insolvenzverwaltung
  • Kontakt

„Coram iudice et in alto mari sumus in manu Dei“.

zu deutsch:
„Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.“
(Deshalb sollte Ihr Kapitän stets kompetent und zuverlässig sein!)

GRAF-DETZER Rechtsanwälte

Rechtsanwalts-Kanzlei in Wolfratshausen mit internationaler Kompetenz

  • Rechtsanwälte der Kanzlei Graf-Detzer
    Umfassende Beratung und Vertretung aus einer Hand
  • kanzlei-graf-detzer-besprechungsraum
    Mit Kompetenz und Weitsicht bringen wir Sie an Ihr Ziel
  • kanzlei-graf-detzer-visitenkarten
    zuverlässig – diskret – bewährt
  • Coram iudice sumus in manu Dei von der Irschenhausener Malerin und Schmuckdesignerin Judith Amselgruber
    Coram iudice sumus in manu Dei

Fiktive Schadensbemessung im Mietrecht weiterhin möglich – Bundesgerichtshof entscheidet zugunsten der Vermieter

11. Juni 2023 | von Rechtsanwalt Helmut A. Graf | Kategorie: Mietrecht

Wenn Mieter ausziehen, dann erleben Vermieter manchmal ihr blaues Wunder. Nicht nur, dass erforderliche Schönheitsreparaturen nicht oder nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden sind, sondern manchmal weiß die Mietsache auch erhebliche Beschädigungen auf, die die Mieter verursacht, aber nicht beseitigt haben. Nachdem die Kaution hier oft nicht ausreicht, um den Schaden des Vermieters abzudecken, müsste nun der Vermieter, um die Wohnung wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen, erneut in Vorleistung gehen, die Schönheitsreparaturen und Reparaturen ausführen lassen und dann versuche die verauslagten Beträge vom Mieter zurückzuerhalten. Nachdem aber zwischenzeitlich längst nicht mehr alle Vermieter liquide genug sind, um hier vielleicht Tausende von Euro vorzustrecken, hilft ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofs (Urteil vom 19.04.2023, VIII ZR 280/21) in dem die obersten Bundesrichter klargestellt haben, dass eine fiktive Schadensberechnung im Mietrecht auch nach Beendigung des Mietverhältnisses weiterhin möglich ist. Dies betrifft Schäden, unterlassene Schönheitsreparaturen sowie Rückbauten, für die noch keine tatsächlichen Kosten angefallen sind. Die geänderte Rechtsprechung des BGH zur fiktiven Abrechnung im Werkvertragsrecht auf deren Grundlage die Vorinstanzen die Klage des Vermieters abgewiesen hat, sei nicht auf andere Vertragstypen übertragbar.

Streit um nicht durchgeführte Schönheitsreparaturen, Schäden und Rückbauarbeiten

In einem konkreten Fall verlangte ein Vermieter von seinen ehemaligen Mietern eine Kostenvorschusszahlung von 8.425 Euro für Schönheitsreparaturen und zusätzlich einen Schadensersatz in Höhe von 881 Euro. Die Mieter hatten die Wohnung am 31.12.2017 nach Vertragsende am 02.01.2018 zurückgegeben. Der Vermieter forderte sie am 08.01.2018 erfolglos auf, verschiedene Reparaturen und Rückbauarbeiten durchzuführen. Ein Kostenvoranschlag ergab Arbeitskosten von 7.961 Euro (netto), die der Vermieter als erstattungsfähig ansah. Ein Teil der Rückbauarbeiten wurde vom Vermieter selbst durchgeführt.

BGH korrigiert fehlerhafte Rechtsansicht der Vorinstanzen

Sowohl das Amtsgericht als auch das Landgericht lehnten die Ansprüche des Vermieters ab. Das Amtsgericht vertrat die Ansicht, dass es im Mietrecht keine Anspruchsgrundlage für einen Kostenvorschuss gibt, wie es im Werkvertragsrecht der Fall ist (§ 637 Abs. 3 BGB). Der Schadensersatzanspruch wurde ebenfalls abgelehnt, da der Vermieter eine fiktive Schadensberechnung vornahm, die nicht mehr zulässig sei. Die Rechtsprechung des VII. Zivilsenats, die im Werkvertragsrecht Anwendung findet, sei nicht übertragbar. Der BGH hob das Urteil teilweise auf und verwies den Fall zurück an das Landgericht.

Der BGH entschied, dass ein Vermieter auch nach Beendigung des Mietverhältnisses eine Erstattung auf Grundlage der voraussichtlich erforderlichen, aber noch nicht aufgewendeten („fiktiven“) Kosten verlangen kann. Dies entspricht der ständigen Rechtsprechung im Mietrecht, wonach Schadensersatzansprüche statt der Leistung auch anhand der für die Instandsetzung, Erhaltung oder den Rückbau erforderlichen Kosten berechnet werden dürfen. Die Abkehr des VII. Zivilsenats von der fiktiven Abrechnung im Werkvertragsrecht hat daran nichts geändert. Die Entscheidung des VII. Zivilsenats ist nicht auf andere Vertragstypen übertragbar und es handelt sich hier um ein beendetes Mietverhältnis. Das Landgericht muss nun Feststellungen zu Art und Umfang des Schadens treffen.

Anmerkung:
Diese Entscheidung des BGH hat eine erhebliche Auswirkung auf die Rechtslage im Mietrecht und stärkt die Position der Vermieter. Sie ermöglicht es Vermietern, auch bei beendeten Mietverhältnissen Schadensersatzansprüche auf Basis der voraussichtlich anfallenden Kosten geltend zu machen, selbst wenn diese Kosten noch nicht tatsächlich aufgewendet wurden.

Für Vermieter bedeutet dies eine wichtige Klarstellung und ein erweitertes Recht, ihre Interessen zu schützen. Wenn Mieter Schäden verursachen oder vereinbarte Schönheitsreparaturen nicht ordnungsgemäß durchführen, können Vermieter nun die Kosten für die Beseitigung dieser Schäden und Reparaturen auf Grundlage von Kostenvoranschlägen oder Schätzungen verlangen. Dies ermöglicht ihnen, angemessene finanzielle Entschädigung für den entstandenen Schaden zu erhalten, ohne zunächst die tatsächlichen Kosten aufwenden zu müssen. Im Ergebnis ist dieses Ergebnis auch konsequent, nachdem nur die jeweiligen Nettobeträge verlangt werden können, also Mieter nicht dadurch, dass ihr Vermieter handwerklich geschickt ist und die Leistung ganz oder teilweise selbst erbringt, privilegiert werden sollen, gegenüber solchen Mietern, deren Vermieter entweder nicht die Zeit oder das erforderliche Know-how hat, um die Arbeiten selbst durchzuführen.

Für Mieter bedeutet dies, dass sie sich bewusst sein sollten, dass sie auch nach Vertragsende für eventuell verursachte Schäden und unterlassene Schönheitsreparaturen zur Verantwortung gezogen werden können. Es ist ratsam, die Wohnung in einem ordnungsgemäßen Zustand zurückzugeben und notwendige Reparaturen durchzuführen, um mögliche Schadensersatzansprüche und vor allen Dingen nachvertragliche Stress zu vermeiden.

Die Entscheidung des BGH verdeutlicht die Bedeutung einer kompetenten rechtlichen Beratung bei Fragen rund um das Mietrecht. Als Anwaltskanzlei stehen wir Ihnen gerne zur Seite und unterstützen Sie bei allen rechtlichen Angelegenheiten im Zusammenhang mit Mietverhältnissen. Unsere erfahrenen Anwälte stehen Ihnen mit ihrer Expertise zur Verfügung, um Ihre Interessen zu wahren und eine optimale Lösung für Ihre rechtlichen Anliegen zu finden. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren und einen Beratungstermin zu vereinbaren.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

  1. Fiktive Mängelbeseitigungskosten auch beim Kauf von gebrauchten Immobilien?
  2. Vermieter haben bei bloßen Gebrauchsspuren der Mietsache keinen Schadensersatzanspruch
  3. Verweigert ein Vermieter zu Unrecht die Zustimmung zur Untervermietung, dann kann dies teuer werden
  4. Rückschlag für Lehmann-Geschädigte: OLG Hamburg entscheidet zugunsten der Sparkasse
Übrigens: Wegen des Kanzleisitzes in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof in Wolfratshausen sind die Anwälte der Kanzlei GRAF-DETZER Rechtsanwälte auch für Klienten aus Geretsried, Starnberg und München immer in greifbarer Nähe.

Suche

Recht aktuell :: Archive

    Kategorien
    • Allgemein
    • Arbeitsrecht
    • Äußerungsrecht
    • Datenschutzrecht
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerberecht
    • Handelsrecht
    • Insolvenzrecht
    • IT-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Kaufrecht
    • Markenrecht
    • Mietrecht
    • Presserecht
    • Ratgeber
    • Recht allgemein
    • Steuerrecht
    • Urheberrecht
    • Versicherungsrecht
    • Vertragsrecht
    • Verwaltungsrecht
    • WEG-Recht
    • Werkvertragsrecht
    • Wettbewerbsrecht
    • Zivilprozessrecht
    • Zwangsvollstreckungsrecht
    Monatsarchiv
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • November 2024
    • Oktober 2024
    • September 2024
    • August 2024
    • Juli 2024
    • Juni 2024
    • Mai 2024
    • April 2024
    • März 2024
    • Februar 2024
    • Januar 2024
    • Dezember 2023
    • November 2023
    • Oktober 2023
    • September 2023
    • August 2023
    • Juli 2023
    • Juni 2023
    • Mai 2023
    • April 2023
    • März 2023
    • Februar 2023
    • Januar 2023
    • Dezember 2022
    • November 2022
    • Oktober 2022
    • September 2022
    • August 2022
    • Juli 2022
    • Juni 2022
    • Mai 2022
    • April 2022
    • März 2022
    • Februar 2022
    • Januar 2022
    • Dezember 2021
    • November 2021
    • Oktober 2021
    • September 2021
    • August 2021
    • Juli 2021
    • Juni 2021
    • Mai 2021
    • April 2021
    • März 2021
    • Februar 2021
    • Januar 2021
    • Dezember 2020
    • November 2020
    • Oktober 2020
    • September 2020
    • August 2020
    • Juli 2020
    • Juni 2020
    • Mai 2020
    • April 2020
    • März 2020
    • Februar 2020
    • Januar 2020
    • Dezember 2019
    • November 2019
    • Oktober 2019
    • September 2019
    • August 2019
    • Juli 2019
    • Juni 2019
    • Mai 2019
    • April 2019
    • März 2019
    • Februar 2019
    • Januar 2019
    • Dezember 2018
    • November 2018
    • Oktober 2018
    • September 2018
    • August 2018
    • Juli 2018
    • Juni 2018
    • Mai 2018
    • April 2018
    • März 2018
    • Februar 2018
    • Januar 2018
    • Dezember 2017
    • November 2017
    • Oktober 2017
    • September 2017
    • August 2017
    • Juli 2017
    • Juni 2017
    • Mai 2017
    • April 2017
    • März 2017
    • Februar 2017
    • Januar 2017
    • Dezember 2016
    • November 2016
    • Oktober 2016
    • September 2016
    • August 2016
    • Juli 2016
    • Juni 2016
    • Mai 2016
    • April 2016
    • März 2016
    • Februar 2016
    • Januar 2016
    • Dezember 2015
    • November 2015
    • Oktober 2015
    • September 2015
    • August 2015
    • Juli 2015
    • Juni 2015
    • Mai 2015
    • April 2015
    • März 2015
    • Februar 2015
    • Januar 2015
    • Dezember 2014
    • November 2014
    • Oktober 2014
    • September 2014
    • August 2014
    • Juli 2014
    • Juni 2014
    • Mai 2014
    • April 2014
    • März 2014
    • Februar 2014
    • Januar 2014
    • Dezember 2013
    • November 2013
    • Oktober 2013
    • September 2013
    • August 2013
    • Juli 2013
    • Juni 2013
    • Mai 2013
    • April 2013
    • März 2013
    • Februar 2013
    • Januar 2013
    • Dezember 2012
    • November 2012
    • Oktober 2012
    • September 2012
    • August 2012
    • Juli 2012
    • Juni 2012
    • Mai 2012
    • Februar 2012
    • April 2011
    • Januar 2011
    • Dezember 2010
    • November 2010
    • Oktober 2010
    • September 2010
    • August 2010
    • Juli 2010
    • Juni 2010
    • Mai 2010
    • April 2010
    • März 2010
    • Februar 2010
    • Januar 2010
    • Dezember 2009
    • November 2009
    • Oktober 2009
    • September 2009
    • August 2009
    • Juli 2009

    Beliebte Rechtsbeiträge

    Meistgelesen:

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Bahnhofstraße 28
    82515 Wolfratshausen

    Telefon 08171/385269-0
    Telefax 08171/385269-1
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Fürstenrieder Straße 281
    81377 München

    Telefon 089/6142184-0
    Telefax 089/6142184-9
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    • Impressum
    • Datenschutz
    Cookie-Einstellungen
    © 2009-2025 GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    • Start
    • Recht aktuell
    • Kontakt
    • Menü
      Schließen
    Navigation
    • Start
    • Kanzlei
      • Philosophie
      • Historie
      • Anwälte
      • Karriere
      • Kunst
      • Presse
    • Rechtsberatung
      • Erstberatung
      • Telefonische Beratung
      • Kosten
    • Rechtsgebiete
      • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
      • Arbeitsrecht: Unternehmen
      • Erbrecht
      • Familienrecht
      • Forderungseinzug (Inkasso)
      • Gesellschaftsrecht
      • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
      • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
      • Kapitalanlagerecht
      • Onlinehandel
      • Restrukturierung und Insolvenz
      • Unternehmenskauf
      • Unternehmensnachfolge
      • Urheber-, Medien- und Presserecht
    • Recht aktuell
    • Kontakt