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Genügt die Kopie eines handschriftlichen Testaments zum Nachweis der Erbenstellung?

3. Januar 2017 | von Rechtsanwalt Helmut A. Graf | Kategorie: Erbrecht

Wer die Frage, ob die Kopie eines handschriftlichen Testaments zum Nachweis der Erbenstellung ausreichen kann vorschnell verneint, der greift zu kurz.

Sicherlich ist es grundsätzlich so, dass ein privatschriftliches Testament, um formwirksam zu sein, handgeschrieben und vom Erblasser auch eigenhändig unterschrieben sein muss. Die Kopie eines Testaments erfüllt diese Voraussetzungen nicht. Gleichwohl kann aber, wenn ein Testament unauffindbar ist, von der Kopie auf die wirksame Testamentserrichtung geschlossen werden, wenn derjenige, der sich darauf beruft, den Nachweis für die formwirksame Errichtung und den Inhalt erbringen kann. Dies hat das OLG Köln in seinem Beschluss vom 02.12.2016 (2 Wx 550/16) entschieden.

Erbrechtliche Ausgangssituation

In dem entschiedenen Rechtsstreit hatten Ehegatten sich zunächst in einem gemeinschaftlichen notariellen Testament aus dem Jahr 1995 zu Erben eingesetzt und dabei folgendermaßen testiert:

„…sie erklären  ein  gemeinschaftliches,  wechselbezügliches  Testament  (her-vorgehoben im Original) errichten zu wollen. … Wir heben die vorbezeichneten letztwilligen Verfügungen auf. Wir nehmen gleichzeitig Bezug auf die Erbverzichtsverträge mit  Abfindungsvereinbarungen,  die  der  Ehemann  mit  seinem Sohn und die Ehefrau mit ihrer Tochter geschlossen haben. Wir widerrufen vorsorglich jede eventuell andere, heute nicht erwähnte früher errichtete letztwillige Verfügung und erklären unseren letzten Willen nunmehr wie folgt:

§ 1 
Wir setzen uns gegenseitig, der Erstversterbende den Überlebenden, zum alleinigen Erben ein.

§ 2 
Zu unserem Erben nach dem Tode des Längstlebenden von uns berufen wir beide die … e.V. in …

§ 3
Weitere Anordnungen treffen wir nicht.“

Die in diesem Testament genannten Erbverzichtsverträge mit Abfindungsvereinbarung  waren  am  selben  Tage  der  Testamentserrichtung  geschlossen worden.

Nachdem der Ehemann vorverstorben war errichtete die Erblasserin 2014 ein weiteres notarielles Testament. In diesem erklärte sie, dass das gemeinschaftliche Testament aus dem Jahre 1995 nicht wechselbezüglich sei und verwies zusätzlich auf die Rechtsprechung, wonach bei der Einsetzung einer gemeinnützigen oder karitativen Organisation als Schlusserbe von einer Wechselbezüglichkeit  dieser  Erbeinsetzung  nicht  ausgegangen  werden  kann.  Sodann setzte sie ihren Enkel zu ihrem Alleinerben ein.

Im gemeinschaftlichen Testament benannter Schlusserbe beantragt und erhält Erbschein

Der im gemeinschaftlichen Testament als Schlusserbe benannte… e.V. beantragte und erhielt vom Nachlassgericht einen Erbschein. Dieses begründete seine Entscheidung u.a. damit, dass die  Überschrift  „Gemeinschaftliches,  wechselbezügliches  Testament“  ebenso  für  eine bindend gewollte Erbeinsetzung der … e.V. spreche, wie der Umstand, dass Erbverzichtsverträge und Abfindungsvereinbarungen mit den jeweiligen Kindern geschlossen  wurden. Die  gegen  den Erbschein  gerichtete  Beschwerde des am Verfahren beteiligten Enkels hat das OLG zurückgewiesen.

Übergangener Erbe legt Kopie eines handschriftlichen weiteren Testaments vor

Nach Abschluss des Verfahrens legte der als Erbe übergangene Enkel die Kopie eines handschriftlichen Testaments vom 26.04.2011, das von der Erblasserin errichtet und von deren Ehemann unterzeichnet und den Enkel als Schlusserben auswies vor. Gleichzeitig beantragte er die Erteilung eines auf ihn lautenden Erbscheins und die Einziehung des bereits erteilten Erbscheins.

Auch die Kopie eines handschriftlichen Testaments kann zum Nachweis der Erbfolge ausreichen

Da das Nachlassgericht die Anträge zurückgewiesen hat, landete der Rechtsstreit neuerlich beim OLG. Dieses sei die Rechtslage nicht so eindeutig zulasten des Enkels, ob die Entscheidung des Nachlassgerichts auf und verwies den Rechtsstreit zur weiteren Aufklärung an das Nachlassgericht zurück.

Dies deshalb, weil ein nicht mehr vorhandenes Testament, so die Richter, nicht allein wegen seiner Unauffindbarkeit  ungültig ist.  Es  besteht  im  Falle  der  Unauffindbarkeit  eines  Testaments auch keine Vermutung dafür, dass es vom Erblasser vernichtet worden und deshalb gemäß § 2255 BGB als widerrufen anzusehen ist. Die Vorfrage, ob das Testament vom 26.04.2011 wirksam errichtet worden ist, durfte das Nachlassgericht aufgrund des Sachvortrags des Antragstellers nicht offen lassen. Das Nachlassgericht wird daher zu ermitteln haben, ob das Testament vom 26.04.2011 formwirksam errichtet worden ist. Wer sich, wie der Antragsteller, auf ein unauffindbares Testament beruft, muss die formgültige Errichtung und den Inhalt des Testaments beweisen und trägt im Verfahren auf die Erteilung  eines  Erbscheins  insoweit  die  Feststellungslast.  An  den  Nachweis sind wegen der für die Errichtung des Testaments geltenden Formvorschriften  strenge  Anforderungen  zu  stellen.  Eine  Kopie  des  Originaltestaments kann als Nachweis aber ausreichen, wenn mit ihr die formgerechte Errichtung eines Originaltestaments nachgewiesen werden kann. Durch das Nachlassgericht wird daher zu klären sein, ob das Testament vom 26.04.2011 im Original von der Erblasserin und ihrem Ehemann unterschrieben worden ist. Hierzu ist ein graphologisches Gutachten eines Sachverständigen einzuholen. Ob der Sachverständige zu der Beweisfrage Feststellungen wird treffen können, wird der Sachverständige zu bewerten haben und nicht – wie im angefochtenen Beschluss geschehen – das Nachlassgericht.

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