• Start
  • Kanzlei
    • Philosophie
    • Historie
    • Anwälte
    • Karriere
    • Kunst
    • Presse
  • Rechtsberatung
    • Erstberatung
    • Telefonische Beratung
    • Kosten
  • Rechtsgebiete
    • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
    • Arbeitsrecht: Unternehmen
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Forderungseinzug (Inkasso)
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
    • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Onlinehandel
    • Restrukturierung und Insolvenz
    • Unternehmenskauf
    • Unternehmensnachfolge
    • Urheber-, Medien- und Presserecht
  • Recht aktuell
  • Insolvenzverwaltung
  • Kontakt

„Coram iudice et in alto mari sumus in manu Dei“.

zu deutsch:
„Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.“
(Deshalb sollte Ihr Kapitän stets kompetent und zuverlässig sein!)

GRAF-DETZER Rechtsanwälte

Rechtsanwalts-Kanzlei in Wolfratshausen mit internationaler Kompetenz

  • Rechtsanwälte der Kanzlei Graf-Detzer
    Umfassende Beratung und Vertretung aus einer Hand
  • kanzlei-graf-detzer-besprechungsraum
    Mit Kompetenz und Weitsicht bringen wir Sie an Ihr Ziel
  • kanzlei-graf-detzer-visitenkarten
    zuverlässig – diskret – bewährt
  • Coram iudice sumus in manu Dei von der Irschenhausener Malerin und Schmuckdesignerin Judith Amselgruber
    Coram iudice sumus in manu Dei

Keine Verpflichtung zur Durchführung von Schönheitsreparaturen bei Auszug, wenn Gewerberäume bei Mietbeginn unrenoviert waren?

4. November 2016 | von Rechtsanwalt Helmut A. Graf | Kategorie: Mietrecht

Wird nichts anderes vereinbart, dann sind nach dem Gesetz Schönheitsreparaturen vom Vermieter durchzuführen. Um dies zu vermeiden haben Vermieter von jeher versucht diese Verpflichtung durch entsprechende Klauseln im Mietvertrag auf den Mieter abzuwälzen. Während dies zunächst über viele Jahre von der Rechtsprechung weitgehend geduldet wurde, hat in den letzten Jahren eine Umkehr dahingehend stattgefunden, dass immer mehr Klauseln, die die Verpflichtung zur Durchführung von Schönheitsreparaturen auf den Mieter überwälzen von der Rechtsprechung für unwirksam erklärt worden sind. Dies gilt jedenfalls für den Bereich des Wohnraummietrechts. Insoweit hat der BGH erst mit mehreren Urteilen vom 18.03.2015 (VIII ZR 185/14; VIII ZR 242/13; VIII ZR 21/13) entschieden, dass im Bereich der Wohnraummiete Klauseln unwirksam sind, die dem Mieter eine Verpflichtung zur Durchführung von Schönheitsreparaturen auferlegen, wenn er die Mietsache in unrenoviertem Zustand übernommen hat und zwar gleichgültig, ob diesem die Verpflichtung zur Durchführung von Schönheitsreparaturen ganz oder nur teilweise in derartigen Fällen übertragen wird (sog. Quotenklauseln).

Mieter übernimmt Gewerberaum in unrenoviertem Zustand, soll aber bei Auszug gleichwohl Schönheitsreparaturen durchführen

In einem nun vom OLG Celle erteilten Hinweisbeschluss vom 13.07.2016 (2 U 45/16) hatte ein Mieter Gewerberäume in unrenoviertem Zustand übernommen. Gleichwohl enthielt der Mietvertrag folgende Klausel:

„Die laufenden Schönheitsreparaturen hat der Mieter während der Mietzeit auf eigene Kosten fachgerecht vorzunehmen. Zu den Schönheitsreparaturen gehören das Streichen von Wänden, Decken und Böden, Heizkörpern einschließlich Rohren, Innentüren sowie Fenstern und Außentüren von innen. Die Schönheitsreparaturen sind fachgerecht, dem Zweck und der Art der Mieträume entsprechend regelmäßig auszuführen, wenn das Aussehen der Räume mehr als nur unerheblich den Gebrauch beeinträchtigt.“

Auf dieser Grundlage fordert dann die Vermieter, der zwischenzeitlich gewechselt hatte, bei Beendigung des Mietverhältnisses den Mieter zur Vornahme von Schönheitsreparaturen auf und verklagte diesen schließlich, nachdem der Mieter sich unter Verweis darauf, dass bei der Übernahme die Räume nicht renoviert gewesen seien, auf Schadenersatz.

Gericht sieht keinen Anspruch des Vermieters auf Durchführung von Schönheitsreparaturen

Nachdem bereits zuvor das LG Hannover mit Urteil vom 04.04.2016 (1 O 206/15) die Klage abgewiesen  und der Vermieter dagegen Berufung eingelegt hat, haben die Richter mit dem vorgenannten Hinweisbeschluss mitgeteilt, dass nach ihrer Auffassung die Berufung keine Aussicht auf Erfolg hat und deshalb zur Rücknahme der Berufung geraten. Dies begründeten die Richter vor allem damit, dass der Vermieter bei einem unrenovierten Gewerberaum nicht die Verpflichtung zu Schönheitsreparaturen durch eine Klausel im Mietvertrag auf den Mieter abwälzen darf. Eine solche Klausel verstoße nämlich gegen die Vorschriften der § 307 Abs. 1 S. 1 BGB, § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB. Denn der Gewerbemieter werde unangemessen benachteiligt, wenn der Vermieter ihm die Geschäftsräume ohne Ausgleich unrenoviert beziehungsweise im renovierungsbedürftigen Zustand überlassen hat und bei Auszug trotzdem eine Renovierung verlangt. Unter Verweis auf die Grundsatzentscheidung des BGH (Urteil vom 18.03.2015 – VIII ZR 185/14) in dem dieser für den Fall einer Wohnraummiete die Renovierungsverpflichtung in derartigen Fällen verneint hat, entschieden die Richter, dass dies auch bei der Gewerbemiete zu gelten habe. Da die verwendete Klausel so zu verstehen sei, dass der Mieter auch vor dem Mietverhältnis entstandene Gebrauchsspuren beseitigen soll, sei diese unwirksam.

Keine allgemeinverbindliche Wirkung der Entscheidung

Urteile im Zivilprozess wirken immer nur zwischen den beteiligten Parteien, sind also nicht allgemeinverbindlich. Auch, wenn bereits zuvor schon das LG Lüneburg mit Urteil vom 04.08.2015 (5 O 353/14) ebenfalls zu Gunsten eines Mieters entschieden hat, wird die Problematik hinsichtlich der Gewerberaummiete früher oder später wieder beim BGH landen. Da allerdings kein Grund ersichtlich ist, weswegen er hier seine zur Wohnraummiete getroffene Auffassung nicht bestätigen soll, ist deshalb aus Vermietersicht von der Verwendung derartiger Klauseln abzuraten. Wird nämlich eine Klausel für unwirksam erklärt, dann bleibt es wieder bei dem allgemeinen Grundsatz, dass Schönheitsreparaturen grundsätzlich vom Vermieter durchzuführen sind. Wie so oft ist weniger manchmal mehr. Deshalb sollte bei Übergabe der Mietsache nicht nur dokumentiert werden, wenn diese im frisch renovierten Zustand übergeben worden ist, sondern es sollte auch darauf geachtet werden, wenn dies nicht der Fall war, dass eine Klausel zur Durchführung von Schönheitsreparaturen so gefasst wird, dass ebenfalls keine Gebrauchsspuren beseitigt werden müssen, die bereits zu Beginn des Mietverhältnisses vorhanden waren.

Da die hier vom OLG Celle durchgeführte Inhaltskontrolle nur für Allgemeine Geschäftsbedingungen, also Formularmietverträge gilt, wäre es aber denkbar, dass dann, wenn stattdessen eine individuelle Vereinbarung zwischen Vermieter und Mieter stattfindet, gleichwohl eine Überwälzung auf den Mieter stattfinden kann. Aus Vermietersicht ist eine solche Individualvereinbarung aus den vorgenannten Gründen einer Formularklausel vorzuziehen.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

  1. BAG: Tatsächliche Durchführung entscheidet im Zweifel über Vorliegen eines Dienst- oder Werkvertrags
  2. Achtung bei Verwendung von salvatorischen Klauseln in Mietverträgen
  3. BGH: Zur Verpflichtung zur Grundpreisangabe auch bei Lieferservice
  4. BGH: Feststellungsklage gegen unwirksame Schönheitsreparaturklausel
Übrigens: Mit Kanzleisitz in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof in Wolfratshausen sind die Anwälte der Kanzlei GRAF-DETZER Rechtsanwälte auch für Klienten aus München bequem zu erreichen. Direkt vor unserer Kanzlei stehen Ihnen ausreichend Parkplätze zur Verfügung und auch vom Bahnhof erreichen Sie uns mit nur wenigen Schritten.

Suche

Recht aktuell :: Archive

    Kategorien
    • Allgemein
    • Arbeitsrecht
    • Äußerungsrecht
    • Datenschutzrecht
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerberecht
    • Handelsrecht
    • Insolvenzrecht
    • IT-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Kaufrecht
    • Markenrecht
    • Mietrecht
    • Presserecht
    • Ratgeber
    • Recht allgemein
    • Steuerrecht
    • Urheberrecht
    • Versicherungsrecht
    • Vertragsrecht
    • Verwaltungsrecht
    • WEG-Recht
    • Werkvertragsrecht
    • Wettbewerbsrecht
    • Zivilprozessrecht
    • Zwangsvollstreckungsrecht
    Monatsarchiv
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • November 2024
    • Oktober 2024
    • September 2024
    • August 2024
    • Juli 2024
    • Juni 2024
    • Mai 2024
    • April 2024
    • März 2024
    • Februar 2024
    • Januar 2024
    • Dezember 2023
    • November 2023
    • Oktober 2023
    • September 2023
    • August 2023
    • Juli 2023
    • Juni 2023
    • Mai 2023
    • April 2023
    • März 2023
    • Februar 2023
    • Januar 2023
    • Dezember 2022
    • November 2022
    • Oktober 2022
    • September 2022
    • August 2022
    • Juli 2022
    • Juni 2022
    • Mai 2022
    • April 2022
    • März 2022
    • Februar 2022
    • Januar 2022
    • Dezember 2021
    • November 2021
    • Oktober 2021
    • September 2021
    • August 2021
    • Juli 2021
    • Juni 2021
    • Mai 2021
    • April 2021
    • März 2021
    • Februar 2021
    • Januar 2021
    • Dezember 2020
    • November 2020
    • Oktober 2020
    • September 2020
    • August 2020
    • Juli 2020
    • Juni 2020
    • Mai 2020
    • April 2020
    • März 2020
    • Februar 2020
    • Januar 2020
    • Dezember 2019
    • November 2019
    • Oktober 2019
    • September 2019
    • August 2019
    • Juli 2019
    • Juni 2019
    • Mai 2019
    • April 2019
    • März 2019
    • Februar 2019
    • Januar 2019
    • Dezember 2018
    • November 2018
    • Oktober 2018
    • September 2018
    • August 2018
    • Juli 2018
    • Juni 2018
    • Mai 2018
    • April 2018
    • März 2018
    • Februar 2018
    • Januar 2018
    • Dezember 2017
    • November 2017
    • Oktober 2017
    • September 2017
    • August 2017
    • Juli 2017
    • Juni 2017
    • Mai 2017
    • April 2017
    • März 2017
    • Februar 2017
    • Januar 2017
    • Dezember 2016
    • November 2016
    • Oktober 2016
    • September 2016
    • August 2016
    • Juli 2016
    • Juni 2016
    • Mai 2016
    • April 2016
    • März 2016
    • Februar 2016
    • Januar 2016
    • Dezember 2015
    • November 2015
    • Oktober 2015
    • September 2015
    • August 2015
    • Juli 2015
    • Juni 2015
    • Mai 2015
    • April 2015
    • März 2015
    • Februar 2015
    • Januar 2015
    • Dezember 2014
    • November 2014
    • Oktober 2014
    • September 2014
    • August 2014
    • Juli 2014
    • Juni 2014
    • Mai 2014
    • April 2014
    • März 2014
    • Februar 2014
    • Januar 2014
    • Dezember 2013
    • November 2013
    • Oktober 2013
    • September 2013
    • August 2013
    • Juli 2013
    • Juni 2013
    • Mai 2013
    • April 2013
    • März 2013
    • Februar 2013
    • Januar 2013
    • Dezember 2012
    • November 2012
    • Oktober 2012
    • September 2012
    • August 2012
    • Juli 2012
    • Juni 2012
    • Mai 2012
    • Februar 2012
    • April 2011
    • Januar 2011
    • Dezember 2010
    • November 2010
    • Oktober 2010
    • September 2010
    • August 2010
    • Juli 2010
    • Juni 2010
    • Mai 2010
    • April 2010
    • März 2010
    • Februar 2010
    • Januar 2010
    • Dezember 2009
    • November 2009
    • Oktober 2009
    • September 2009
    • August 2009
    • Juli 2009

    Beliebte Rechtsbeiträge

    Meistgelesen:

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Bahnhofstraße 28
    82515 Wolfratshausen

    Telefon 08171/385269-0
    Telefax 08171/385269-1
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Fürstenrieder Straße 281
    81377 München

    Telefon 089/6142184-0
    Telefax 089/6142184-9
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    • Impressum
    • Datenschutz
    Cookie-Einstellungen
    © 2009-2025 GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    • Start
    • Recht aktuell
    • Kontakt
    • Menü
      Schließen
    Navigation
    • Start
    • Kanzlei
      • Philosophie
      • Historie
      • Anwälte
      • Karriere
      • Kunst
      • Presse
    • Rechtsberatung
      • Erstberatung
      • Telefonische Beratung
      • Kosten
    • Rechtsgebiete
      • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
      • Arbeitsrecht: Unternehmen
      • Erbrecht
      • Familienrecht
      • Forderungseinzug (Inkasso)
      • Gesellschaftsrecht
      • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
      • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
      • Kapitalanlagerecht
      • Onlinehandel
      • Restrukturierung und Insolvenz
      • Unternehmenskauf
      • Unternehmensnachfolge
      • Urheber-, Medien- und Presserecht
    • Recht aktuell
    • Kontakt