• Start
  • Kanzlei
    • Philosophie
    • Historie
    • Anwälte
    • Karriere
    • Kunst
    • Presse
  • Rechtsberatung
    • Erstberatung
    • Telefonische Beratung
    • Kosten
  • Rechtsgebiete
    • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
    • Arbeitsrecht: Unternehmen
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Forderungseinzug (Inkasso)
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
    • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Onlinehandel
    • Restrukturierung und Insolvenz
    • Unternehmenskauf
    • Unternehmensnachfolge
    • Urheber-, Medien- und Presserecht
  • Recht aktuell
  • Insolvenzverwaltung
  • Kontakt

„Coram iudice et in alto mari sumus in manu Dei“.

zu deutsch:
„Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.“
(Deshalb sollte Ihr Kapitän stets kompetent und zuverlässig sein!)

GRAF-DETZER Rechtsanwälte

Rechtsanwalts-Kanzlei in Wolfratshausen mit internationaler Kompetenz

  • Rechtsanwälte der Kanzlei Graf-Detzer
    Umfassende Beratung und Vertretung aus einer Hand
  • kanzlei-graf-detzer-besprechungsraum
    Mit Kompetenz und Weitsicht bringen wir Sie an Ihr Ziel
  • kanzlei-graf-detzer-visitenkarten
    zuverlässig – diskret – bewährt
  • Coram iudice sumus in manu Dei von der Irschenhausener Malerin und Schmuckdesignerin Judith Amselgruber
    Coram iudice sumus in manu Dei

Unentschuldigtes Fernbleiben der Arbeit muss stets vor Ausspruch einer Kündigung abgemahnt werden

5. Oktober 2020 | von Rechtsanwalt Helmut A. Graf | Kategorie: Arbeitsrecht

Bleibt ein Arbeitnehmer unentschuldigt der Arbeit fern, dann rechtfertigt dies, auch bei einem gerade begonnenen Arbeitsverhältnis, nicht sofort eine fristlose Kündigung. Vielmehr muss der Arbeitgeber zuvor (erfolglos) abgemahnt haben (LAG Schleswig-Holstein, Urteil vom 3. Juni 2020,1 Sa 72/20)

Arbeitnehmerin bleibt nach Probezeitkündigung unentschuldigt der Arbeit fern und erhält deshalb fristlose Kündigung

Das Arbeitsverhältnis hat zum 01.08.2019 begonnen. Die Klägerin hat in einer Anwaltskanzlei als Rechtsanwaltsfachangestellte begonnen. Am 5. und 6. August blieb sie zunächst vereinbarungsgemäß zwecks Kindergarteneingewöhnung ihres Sohnes der Arbeit fern. Noch am 5. August erhielt sie vorab per Mail und am 6. August dann per Post, eine Kündigung während der Probezeit. Bereits dabei hielt der Arbeitgeber nicht die gesetzliche Kündigungsfrist von 2 Wochen ein, sondern kündigte binnen Wochenfrist, weil er eine solche im Arbeitsvertrag festgeschrieben hatte. Am 7. August fehlte die Klägerin dann unentschuldigt. Für den 08. Und 09.08.2019 hatte sie dagegen eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

Der Arbeitgeber hat daraufhin noch am 8. August mit einer weiteren, diesmal fristlosen, Kündigung reagiert.

Fristlose Kündigung stellt Überreaktion des Arbeitgebers dar

Die fristlose Kündigung wollte die Klägerin nicht akzeptieren und zog vor Gericht. Der Arbeitgeber war entweder Choleriker oder hatte für einen Rechtsanwalt offensichtlich erschreckend wenig Kenntnisse vom Arbeitsrecht, sodass er gegen das Urteil 1. Instanz, in dem ihm bereits klargemacht wurde, dass in derartigen Fällen eine fristlose Kündigung nicht in Betracht kommt, sondern er situationsadäquat mit einer Abmahnung hätte reagieren müssen, vor das LAG zog. Auch dort wurde seine Berufung zurückgewiesen.

Nach Auffassung der Richter stellt das unentschuldigte Fehlen bei der Arbeit grundsätzlich keine so schwerwiegende Pflichtverletzung dar, dass eine Abmahnung ausnahmsweise entbehrlich gewesen wäre. Auch, wenn das Arbeitsverhältnis nur kurz bestanden hatte, gab es nach Auffassung der Richter keine Anhaltspunkte dafür, dass die Klägerin trotz Kündigungsandrohung weiterhin unentschuldigt der Arbeit ferngeblieben wäre.

Keine Verkürzung der Probezeitkündigungsfrist im Individualarbeitsvertrag möglich

Weiter haben die Richter dem Arbeitgeber aufgezeigt, dass er bei einer Kündigung in der Probezeit zwingend eine Frist von 2 Wochen einhalten muss. Darauf, dass er in seinem Arbeitsvertrag für die Probezeitkündigung eine verkürzte Frist von nur einer Woche geregelt hatte, kam es nach Auffassung der Richter nicht an, weil eine solche Regelung in Individualarbeitsverträgen unwirksam sei.

Anmerkung:
Wer als Arbeitgeber, so wie hier, ein Arbeitsverhältnis in der Probezeit beenden möchte, der tut gut daran, nicht nur zu kündigen, sondern gleichzeitig auch eine Freistellung mit auszusprechen. Da die Motivation eines Arbeitnehmers oder einer Arbeitnehmerin nach Erhalt einer solchen Kündigung ohnehin gegen Null geht und erfahrungsgemäß Arbeitnehmer dann oft mit einer Krankmeldung reagieren, ist vor dem Hintergrund der doch sehr überschaubaren Kündigungsfrist die Freistellung für alle Beteiligten die stressfreiste Lösung.

Soll das Verhalten eines Arbeitnehmers oder einer Arbeitnehmerin zum Gegenstand einer Kündigung gemacht werden, dann ist grundsätzlich eine einschlägige Abmahnung, jedenfalls im Anwendungsbereich des Kündigungsgesetz, Voraussetzung, bevor überhaupt eine verhaltensbedingte ordentliche Kündigung in Betracht kommt. Eine außerordentliche Kündigung ohne Abmahnung kommt nur dann in Betracht, wenn der Rechtsverstoß so gravierend ist, dass dem Arbeitgeber ein Festhalten am Vertrag bis zum Auslauf der ordentlichen Kündigungsfrist nicht zumutbar ist. Eine Faustregel im Arbeitsrecht lautet dabei „wer stiehlt oder schlägt der fliegt“. Dies bedeutet, dass Vermögensdelikte wie beispielsweise Diebstahl, oder auch tätliche Angriffe gegen den Arbeitgeber oder Kollegen regelmäßig als Grund für eine fristlose Kündigung von den Arbeitsgerichten problemlos anerkannt werden. In allen anderen Fällen kommt es sehr stark auf die Umstände des Einzelfalls an.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

  1. Mitnahme eines erkrankten Kindes zur Arbeit rechtfertigt keine fristlose Kündigung
  2. Redakteur kann für Fremdveröffentlichung eines Artikels wirksam abgemahnt werden
  3. Außerdienstliche Straftat rechtfertigt nicht stets eine fristlose Kündigung
  4. BGH: Keine angemessene Frist zum Ausspruch einer außerordentlichen Kündigung des Mietverhältnisses
Übrigens: Mit Kanzleisitz in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof in Wolfratshausen sind die Anwälte der Kanzlei GRAF-DETZER Rechtsanwälte auch für Klienten aus Starnberg bequem zu erreichen. Direkt vor unserer Kanzlei stehen Ihnen ausreichend Parkplätze zur Verfügung.

Suche

Recht aktuell :: Archive

    Kategorien
    • Allgemein
    • Arbeitsrecht
    • Äußerungsrecht
    • Datenschutzrecht
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerberecht
    • Handelsrecht
    • Insolvenzrecht
    • IT-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Kaufrecht
    • Markenrecht
    • Mietrecht
    • Presserecht
    • Ratgeber
    • Recht allgemein
    • Steuerrecht
    • Urheberrecht
    • Versicherungsrecht
    • Vertragsrecht
    • Verwaltungsrecht
    • WEG-Recht
    • Werkvertragsrecht
    • Wettbewerbsrecht
    • Zivilprozessrecht
    • Zwangsvollstreckungsrecht
    Monatsarchiv
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • November 2024
    • Oktober 2024
    • September 2024
    • August 2024
    • Juli 2024
    • Juni 2024
    • Mai 2024
    • April 2024
    • März 2024
    • Februar 2024
    • Januar 2024
    • Dezember 2023
    • November 2023
    • Oktober 2023
    • September 2023
    • August 2023
    • Juli 2023
    • Juni 2023
    • Mai 2023
    • April 2023
    • März 2023
    • Februar 2023
    • Januar 2023
    • Dezember 2022
    • November 2022
    • Oktober 2022
    • September 2022
    • August 2022
    • Juli 2022
    • Juni 2022
    • Mai 2022
    • April 2022
    • März 2022
    • Februar 2022
    • Januar 2022
    • Dezember 2021
    • November 2021
    • Oktober 2021
    • September 2021
    • August 2021
    • Juli 2021
    • Juni 2021
    • Mai 2021
    • April 2021
    • März 2021
    • Februar 2021
    • Januar 2021
    • Dezember 2020
    • November 2020
    • Oktober 2020
    • September 2020
    • August 2020
    • Juli 2020
    • Juni 2020
    • Mai 2020
    • April 2020
    • März 2020
    • Februar 2020
    • Januar 2020
    • Dezember 2019
    • November 2019
    • Oktober 2019
    • September 2019
    • August 2019
    • Juli 2019
    • Juni 2019
    • Mai 2019
    • April 2019
    • März 2019
    • Februar 2019
    • Januar 2019
    • Dezember 2018
    • November 2018
    • Oktober 2018
    • September 2018
    • August 2018
    • Juli 2018
    • Juni 2018
    • Mai 2018
    • April 2018
    • März 2018
    • Februar 2018
    • Januar 2018
    • Dezember 2017
    • November 2017
    • Oktober 2017
    • September 2017
    • August 2017
    • Juli 2017
    • Juni 2017
    • Mai 2017
    • April 2017
    • März 2017
    • Februar 2017
    • Januar 2017
    • Dezember 2016
    • November 2016
    • Oktober 2016
    • September 2016
    • August 2016
    • Juli 2016
    • Juni 2016
    • Mai 2016
    • April 2016
    • März 2016
    • Februar 2016
    • Januar 2016
    • Dezember 2015
    • November 2015
    • Oktober 2015
    • September 2015
    • August 2015
    • Juli 2015
    • Juni 2015
    • Mai 2015
    • April 2015
    • März 2015
    • Februar 2015
    • Januar 2015
    • Dezember 2014
    • November 2014
    • Oktober 2014
    • September 2014
    • August 2014
    • Juli 2014
    • Juni 2014
    • Mai 2014
    • April 2014
    • März 2014
    • Februar 2014
    • Januar 2014
    • Dezember 2013
    • November 2013
    • Oktober 2013
    • September 2013
    • August 2013
    • Juli 2013
    • Juni 2013
    • Mai 2013
    • April 2013
    • März 2013
    • Februar 2013
    • Januar 2013
    • Dezember 2012
    • November 2012
    • Oktober 2012
    • September 2012
    • August 2012
    • Juli 2012
    • Juni 2012
    • Mai 2012
    • Februar 2012
    • April 2011
    • Januar 2011
    • Dezember 2010
    • November 2010
    • Oktober 2010
    • September 2010
    • August 2010
    • Juli 2010
    • Juni 2010
    • Mai 2010
    • April 2010
    • März 2010
    • Februar 2010
    • Januar 2010
    • Dezember 2009
    • November 2009
    • Oktober 2009
    • September 2009
    • August 2009
    • Juli 2009

    Beliebte Rechtsbeiträge

    Meistgelesen:

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Bahnhofstraße 28
    82515 Wolfratshausen

    Telefon 08171/385269-0
    Telefax 08171/385269-1
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Fürstenrieder Straße 281
    81377 München

    Telefon 089/6142184-0
    Telefax 089/6142184-9
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    • Impressum
    • Datenschutz
    Cookie-Einstellungen
    © 2009-2025 GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    • Start
    • Recht aktuell
    • Kontakt
    • Menü
      Schließen
    Navigation
    • Start
    • Kanzlei
      • Philosophie
      • Historie
      • Anwälte
      • Karriere
      • Kunst
      • Presse
    • Rechtsberatung
      • Erstberatung
      • Telefonische Beratung
      • Kosten
    • Rechtsgebiete
      • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
      • Arbeitsrecht: Unternehmen
      • Erbrecht
      • Familienrecht
      • Forderungseinzug (Inkasso)
      • Gesellschaftsrecht
      • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
      • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
      • Kapitalanlagerecht
      • Onlinehandel
      • Restrukturierung und Insolvenz
      • Unternehmenskauf
      • Unternehmensnachfolge
      • Urheber-, Medien- und Presserecht
    • Recht aktuell
    • Kontakt