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Anfechtung der Annahme einer Vorerbschaft zugunsten des Pflichtteils und des Zugewinnausgleichs  

1. Mai 2024 | von Rechtsanwalt Helmut A. Graf | Kategorie: Erbrecht

Im deutschen Erbrecht stellt die Frage der Anfechtbarkeit der Annahme einer Erbschaft aufgrund von Irrtümern über die Rechtsfolgen eine bedeutende Herausforderung dar. Diese Thematik spielt nicht nur eine Rolle, wenn sich nach Annahme der Erbschaft herausstellt, dass der Nachlass überschuldet ist, sondern gewinnt insbesondere an Bedeutung, wenn es um die Frage geht, ob es für einen testamentarischen Erben, der zugleich Pflichtteilsberechtigter ist, nicht am Ende besser ist, anstatt ein testamentarisches Erbe, das z.B. durch die Einsetzung eines Nacherben, die Ernennung eines Testamentsvollstrecker, eine Teilungsanordnung, einem Vermächtnis oder einer Auflage beschwert ist, auf den so belasteten Erbteil zu verzichten und stattdessen Pflichtteilansprüche und bei Ehegatten zusätzlich Zugewinnausgleichsansprüche. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem interessanten Urteil vom 29. Juni 2016 (IV ZR 387/15), aufgezeigt, dass selbst dann, wenn die Ausschlagungsfrist versäumt oder sogar das belastete Erbe ausdrücklich angenommen wurde, in bestimmten Fällen durch eine Anfechtung der Annahme es möglich ist, dass „leidige“ Erbe loszuwerden und stattdessen Hausgeldansprüche zu wechseln.

Der Fall: Hintergrund und rechtliche Problematik

In dem zugrunde liegenden Fall setzte die Erblasserin ihre Tochter (die Beklagte) zu einem Viertel als Miterbin ein. Zugunsten der anderen Miterben hatte sie gleichzeitig ein Vorausvermächtnis über ein Hausgrundstück festgesetzt, dass wiederum mit einem Untervermächtnis belastet war. Nachdem die Beklagte Kenntnis von den testamentarischen Verfügungen erhielt und ursprünglich die Ausschlagungsfrist versäumt hatte, erklärte sie später die Anfechtung der Annahme der Erbschaft aufgrund eines Irrtums gemäß § 119 Abs. 1 BGB in Verbindung mit § 2306 Abs. 1 BGB. Sie ging fälschlicherweise davon aus, dass sie bei einer Ausschlagung der Erbschaft ihren Anspruch auf den Pflichtteil verlieren würde.

Rechtlicher Rahmen

Die zentralen rechtlichen Bestimmungen, die in diesem Kontext relevant sind, umfassen:

– § 119 Abs. 1 BGB: Diese Vorschrift regelt die Anfechtbarkeit von Willenserklärungen aufgrund von Irrtümern über deren Inhalt oder die zur Erklärung veranlassten Umstände.

– § 2306 Abs. 1 BGB: Hier wird spezifiziert, dass ein Pflichtteilsberechtigter Erbe, der mit Beschwerungen bedacht ist, die Erbschaft ausschlagen und den Pflichtteil verlangen kann.

Analyse der BGH-Entscheidung

Der BGH stellte klar, dass ein rechtlich erheblicher Inhaltsirrtum vorliegen kann, wenn der Erbe unter dem Eindruck steht, dass er durch die Ausschlagung der Erbschaft seinen Pflichtteilanspruch verliert. Diese Fehlannahme beruht auf einem unzureichenden Verständnis der Rechtslage und kann die Grundlage für eine Anfechtung bieten. Interessanterweise hat der Gesetzgeber bei einer Neufassung der Regelung des § 2306 BGB die Unterscheidung, ob der mit Beschwerungen belastete Erbteil die Hälfte des gesetzlichen Erbteils übersteigt oder nicht, aufgehoben, was eine Ausschlagung notwendig macht, wenn der Pflichtteil verlangt wird.

Rechtliche Implikationen und Bedeutung für die Praxis

Dieses Urteil hat wesentliche Implikationen für die erbrechtliche Praxis. Es unterstreicht die Wichtigkeit einer genauen Kenntnis der erbrechtlichen Bestimmungen seitens der Erben. Rechtsanwälte sind gefordert, ihre Mandanten präzise über die Konsequenzen der Erbschaftsannahme und die Möglichkeit der Anfechtung einer ausdrücklichen der stillschweigenden Annahme aufzuklären. Diese Entscheidung des BGH betont auch die Notwendigkeit einer umsichtigen und informierten Entscheidungsfindung im Erbfall.

Fazit

Die Anfechtung einer Erbschaftsannahme aufgrund von Irrtümern über die Rechtsfolgen, insbesondere im Hinblick auf Pflichtteilansprüche, bleibt ein kritischer Aspekt des deutschen Erbrechts. Der Fall zeigt, dass selbst unter der neueren Gesetzgebung Missverständnisse über die Rechtslage zu schwerwiegenden Konsequenzen führen können. Es ist daher essentiell, dass Erben und ihre Rechtsbeistände die rechtlichen Rahmenbedingungen genau verstehen und bewerten. In der Beratungspraxis sollte der Fokus darauf liegen, Mandanten über ihre Rechte und Pflichten umfassend zu informieren und mögliche Irrtümer präventiv zu adressieren. Gerade im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft können durch eine testamentarische Erbeinsetzung unter Belastungen nicht mehr Pflichtteilsansprüche verloren gehen, sondern zusätzlich auch der Zugewinnausgleichsanspruch, den das Gesetz Ehegatten nur zusätzlich bei gesetzlicher Erbfolge zubilligt. Gerade dann, wenn die Erbeinsetzung des Ehegatten nicht mehr zu bieten hat, als das gesetzliche Erbrecht oder vielleicht sogar weniger, dann ist dies eine interessante Möglichkeit, auch nach einer vorschnellen und unbedachten Annahme sich noch nachträglich von der Erbschaft zu lösen.

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