• Start
  • Kanzlei
    • Philosophie
    • Historie
    • Anwälte
    • Karriere
    • Kunst
    • Presse
  • Rechtsberatung
    • Erstberatung
    • Telefonische Beratung
    • Kosten
  • Rechtsgebiete
    • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
    • Arbeitsrecht: Unternehmen
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Forderungseinzug (Inkasso)
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
    • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Onlinehandel
    • Restrukturierung und Insolvenz
    • Unternehmenskauf
    • Unternehmensnachfolge
    • Urheber-, Medien- und Presserecht
  • Recht aktuell
  • Insolvenzverwaltung
  • Kontakt

„Coram iudice et in alto mari sumus in manu Dei“.

zu deutsch:
„Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.“
(Deshalb sollte Ihr Kapitän stets kompetent und zuverlässig sein!)

GRAF-DETZER Rechtsanwälte

Rechtsanwalts-Kanzlei in Wolfratshausen mit internationaler Kompetenz

  • Rechtsanwälte der Kanzlei Graf-Detzer
    Umfassende Beratung und Vertretung aus einer Hand
  • kanzlei-graf-detzer-besprechungsraum
    Mit Kompetenz und Weitsicht bringen wir Sie an Ihr Ziel
  • kanzlei-graf-detzer-visitenkarten
    zuverlässig – diskret – bewährt
  • Coram iudice sumus in manu Dei von der Irschenhausener Malerin und Schmuckdesignerin Judith Amselgruber
    Coram iudice sumus in manu Dei

Unwirksamkeit der fristlosen Kündigung eines Arbeitsverhältnisses wegen Beweisverwertungsverbot durch Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz?

30. Dezember 2016 | von Rechtsanwalt Helmut A. Graf | Kategorie: Arbeitsrecht

Ein Arbeitnehmer meldet sich immer wieder für längere Zeiträume krank. Der Arbeitgeber hat den Verdacht, dass der Arbeitnehmer simuliert und beauftragt einen Privatdetektiv. Dieser bestätigt den Verdacht und ertappt den Arbeitnehmer in flagranti, wie er während der Krankzeit in einer von seinen Söhnen betriebenen Konkurrenzfirma arbeitet. Daraufhin kündigt der Arbeitgeber fristlos. Der Arbeitnehmer zieht vor das Arbeitsgericht und gewinnt, weil die vom Arbeitgeber erlangten Beweise gegen das Bundesdatenschutzgesetz verstoßen und deshalb ein Beweisverwertungsverbot besteht, so dass die erlangten Beweise nicht verwertet werden dürfen. Das glauben Sie nicht? Doch, so hat es zumindest (vorläufig) das LAG Baden-Württemberg in seinem Urteil vom 20.07.2016 (4 Sa 61/15) entschieden.

Arbeitgeber hat den begründeten Verdacht, dass ein krank gemeldeter Arbeitnehmer in Wahrheit im Konkurrenzunternehmen, das von dessen Söhnen betrieben wird, arbeitet

Krankzeiten von Arbeitnehmern sorgen oft nicht nur für schlechte Stimmung bei den Kollegen, sondern können auch die betrieblichen Abläufe erheblich stören. Dies gilt erst recht, wenn der Verdacht besteht, dass der Arbeitnehmer gar nicht arbeitsunfähig krank ist, sondern nur simuliert. Diesen Verdacht hatte ein Arbeitgeber, dessen Arbeitnehmer sich monatelang hat krankschreiben lassen dadurch erlangt, weil er das Kfz des Arbeitnehmers regelmäßig auf dem Betriebsgelände eines Konkurrenzunternehmens stehen sah, das von den Söhnen des Arbeitnehmers betrieben wird. Er schaltete deshalb einen Detektiv ein, der den Verdacht, nämlich dass der Arbeitnehmer die Krankschreibung dazu nutzt, im Betrieb seiner Söhne zu arbeiten, bestätigte und kündigte daraufhin fristlos.

LAG erklärt fristlose Kündigung für unwirksam, weil der Arbeitgeber nicht den Nachweis einer Pflichtverletzung erbringen konnte

Während die vom Arbeitnehmer erhobene Kündigungsschutzklage noch vom Arbeitsgericht abgewiesen worden ist, hat das LAG Baden-Württemberg a.a.O. die Kündigung für unwirksam gehalten. Zwar können sowohl das Vorspiegeln einer Erkrankung als auch unerlaubter Wettbewerb zum Arbeitgeber eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen. Der beweisbelastete Arbeitgeber konnte hierfür aber nicht den Nachweis erbringen, weil die durch den Detektiv gewonnenen Erkenntnisse rechtswidrig unter Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz erlangt wurden, sodass sie nicht verwertet werden dürften, so die Richter

Maßgeblich sei vorliegend die arbeitsrechtliche Spezialvorschrift des § 32 Abs. 1 S. 2 BDSG, die eine Datenerhebung nur zur Aufdeckung von Straftaten erlaube. Wettbewerbstätigkeiten erfüllten aber keinen Straftatbestand. Das Vortäuschen der Arbeitsunfähigkeit sei ebenfalls kein Straftatbestand, da der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber keine Lohnfortzahlung mehr bezog, diesen also nicht getäuscht bzw. jedenfalls keinen Schaden bei diesem herbeigeführt habe. Mangels Straftaten sei die Datenerhebung daher unzulässig gewesen. Die Erkenntnisse des Detektivs dürften daher nicht verwertet werden. § 32 Abs. 1 S. 2 BDSG sei insoweit eine abschließende Regelung, die auch einer Auslegung durch das Gericht nicht offen sei, so die Richter.

Folgen aus der Entscheidung für Arbeitgeber

Leistet der Arbeitgeber noch Lohnfortzahlung und simulierte Arbeitnehmer eine Krankheit, dann begeht der Arbeitnehmer einen Betrug, also eine Straftat, so dass also im 6-Wochen-Zeitraum des § 3 Abs. 1 Entgeltfortzahlungsgesetz durch eine Detektei erworbene Kenntnisse nicht unter das Beweisverwertungsverbot fallen.

Im Übrigen ist in obiger Angelegenheit noch nicht das letzte Wort gesprochen, denn das LAG hat die Revision zum BAG zugelassen. Da der Wortlaut im Bundesdatenschutzgesetz nicht eindeutig, sondern eher schwammig ist, wäre durch eine verfassungskonforme Auslegung der Vorschrift auch ein anderes Ergebnis denkbar. Hinzu kommt, dass eine Straftat zulasten der Krankenkasse vorgelegen hat. Der Arbeitnehmer hat nämlich von diese Krankengeld bezogen. Gleichwohl ist augenblicklich nur derjenige Arbeitgeber auf der sicheren Seite, der nicht zuwartet, sondern bereits für die Zeit, in der er kraft Gesetzes zur Lohnfortzahlung verpflichtet ist, dem Arbeitnehmer nachweisen kann, dass die Krankheit nur vorgetäuscht war.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

  1. Zur Rechtmäßigkeit der fristlosen Kündigung einer Bankmitarbeiterin wegen des Verdachts eines Vermögensdelikts
  2. Unwirksamkeit einer personenbedingten Kündigung wegen fehlendem Wiedereingliederungsmanagement des Arbeitgebers
  3. BAG: Unwirksamkeit einer Kündigung wegen Altersdiskriminierung
  4. Kündigung wegen Verstoß gegen Verschwiegenheitspflicht
Übrigens: Wegen des Kanzleisitzes in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof in Wolfratshausen sind die Anwälte der Kanzlei GRAF-DETZER Rechtsanwälte auch für Klienten aus Geretsried, Starnberg und München immer in greifbarer Nähe.

Suche

Recht aktuell :: Archive

    Kategorien
    • Allgemein
    • Arbeitsrecht
    • Äußerungsrecht
    • Datenschutzrecht
    • Erbrecht
    • Familienrecht
    • Gesellschaftsrecht
    • Gewerberecht
    • Handelsrecht
    • Insolvenzrecht
    • IT-Recht
    • Kapitalanlagerecht
    • Kaufrecht
    • Markenrecht
    • Mietrecht
    • Presserecht
    • Ratgeber
    • Recht allgemein
    • Steuerrecht
    • Urheberrecht
    • Versicherungsrecht
    • Vertragsrecht
    • Verwaltungsrecht
    • WEG-Recht
    • Werkvertragsrecht
    • Wettbewerbsrecht
    • Zivilprozessrecht
    • Zwangsvollstreckungsrecht
    Monatsarchiv
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • November 2024
    • Oktober 2024
    • September 2024
    • August 2024
    • Juli 2024
    • Juni 2024
    • Mai 2024
    • April 2024
    • März 2024
    • Februar 2024
    • Januar 2024
    • Dezember 2023
    • November 2023
    • Oktober 2023
    • September 2023
    • August 2023
    • Juli 2023
    • Juni 2023
    • Mai 2023
    • April 2023
    • März 2023
    • Februar 2023
    • Januar 2023
    • Dezember 2022
    • November 2022
    • Oktober 2022
    • September 2022
    • August 2022
    • Juli 2022
    • Juni 2022
    • Mai 2022
    • April 2022
    • März 2022
    • Februar 2022
    • Januar 2022
    • Dezember 2021
    • November 2021
    • Oktober 2021
    • September 2021
    • August 2021
    • Juli 2021
    • Juni 2021
    • Mai 2021
    • April 2021
    • März 2021
    • Februar 2021
    • Januar 2021
    • Dezember 2020
    • November 2020
    • Oktober 2020
    • September 2020
    • August 2020
    • Juli 2020
    • Juni 2020
    • Mai 2020
    • April 2020
    • März 2020
    • Februar 2020
    • Januar 2020
    • Dezember 2019
    • November 2019
    • Oktober 2019
    • September 2019
    • August 2019
    • Juli 2019
    • Juni 2019
    • Mai 2019
    • April 2019
    • März 2019
    • Februar 2019
    • Januar 2019
    • Dezember 2018
    • November 2018
    • Oktober 2018
    • September 2018
    • August 2018
    • Juli 2018
    • Juni 2018
    • Mai 2018
    • April 2018
    • März 2018
    • Februar 2018
    • Januar 2018
    • Dezember 2017
    • November 2017
    • Oktober 2017
    • September 2017
    • August 2017
    • Juli 2017
    • Juni 2017
    • Mai 2017
    • April 2017
    • März 2017
    • Februar 2017
    • Januar 2017
    • Dezember 2016
    • November 2016
    • Oktober 2016
    • September 2016
    • August 2016
    • Juli 2016
    • Juni 2016
    • Mai 2016
    • April 2016
    • März 2016
    • Februar 2016
    • Januar 2016
    • Dezember 2015
    • November 2015
    • Oktober 2015
    • September 2015
    • August 2015
    • Juli 2015
    • Juni 2015
    • Mai 2015
    • April 2015
    • März 2015
    • Februar 2015
    • Januar 2015
    • Dezember 2014
    • November 2014
    • Oktober 2014
    • September 2014
    • August 2014
    • Juli 2014
    • Juni 2014
    • Mai 2014
    • April 2014
    • März 2014
    • Februar 2014
    • Januar 2014
    • Dezember 2013
    • November 2013
    • Oktober 2013
    • September 2013
    • August 2013
    • Juli 2013
    • Juni 2013
    • Mai 2013
    • April 2013
    • März 2013
    • Februar 2013
    • Januar 2013
    • Dezember 2012
    • November 2012
    • Oktober 2012
    • September 2012
    • August 2012
    • Juli 2012
    • Juni 2012
    • Mai 2012
    • Februar 2012
    • April 2011
    • Januar 2011
    • Dezember 2010
    • November 2010
    • Oktober 2010
    • September 2010
    • August 2010
    • Juli 2010
    • Juni 2010
    • Mai 2010
    • April 2010
    • März 2010
    • Februar 2010
    • Januar 2010
    • Dezember 2009
    • November 2009
    • Oktober 2009
    • September 2009
    • August 2009
    • Juli 2009

    Beliebte Rechtsbeiträge

    Meistgelesen:

    • Fair parken – Oder was Sie zur Abzocke auf Supermarktparkplätzen durch private Parkplatzbetreiber wissen müssen

      Ein Einkauf in Ihrem Supermarkt kann ein teures Nachspi...

    • Warum eine Drohung mit Selbstmord eine Schnapsidee ist

      Zwischenmenschliche Beziehungen haben viele Facetten. G...

    • Vorsicht vor dieser Falle für Verkäufer beim Verkauf über eBay Kleinanzeigen

      EBay Kleinanzeigen sind bei Verkäufern gerade deshalb b...

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Bahnhofstraße 28
    82515 Wolfratshausen

    Telefon 08171/385269-0
    Telefax 08171/385269-1
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    Fürstenrieder Straße 281
    81377 München

    Telefon 089/6142184-0
    Telefax 089/6142184-9
    E-Mail mail@graf-detzer.de

    • Impressum
    • Datenschutz
    Cookie-Einstellungen
    © 2009-2025 GRAF-DETZER Rechtsanwälte
    • Start
    • Recht aktuell
    • Kontakt
    • Menü
      Schließen
    Navigation
    • Start
    • Kanzlei
      • Philosophie
      • Historie
      • Anwälte
      • Karriere
      • Kunst
      • Presse
    • Rechtsberatung
      • Erstberatung
      • Telefonische Beratung
      • Kosten
    • Rechtsgebiete
      • Arbeitsrecht Arbeitnehmer und Betriebsräte
      • Arbeitsrecht: Unternehmen
      • Erbrecht
      • Familienrecht
      • Forderungseinzug (Inkasso)
      • Gesellschaftsrecht
      • Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht
      • Immobilienrecht, Mietrecht und WEG-Recht
      • Kapitalanlagerecht
      • Onlinehandel
      • Restrukturierung und Insolvenz
      • Unternehmenskauf
      • Unternehmensnachfolge
      • Urheber-, Medien- und Presserecht
    • Recht aktuell
    • Kontakt